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Zwischen Weltveränderung und Weltflucht

Zum Wandel der pietistischen Utopie im 17. und 18. Jahrhundert

Szerző
Lahr-Dinglingen
Kiadó: Verlag der St.-Johannis-Druckerei C. Schweickhardt
Kiadás helye: Lahr-Dinglingen
Kiadás éve:
Kötés típusa: Ragasztott papírkötés
Oldalszám: 247 oldal
Sorozatcím: Edition C-Paperback
Kötetszám: 58022
Nyelv: Német  
Méret: 21 cm x 14 cm
ISBN: 3-501-01108-3
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Daß der Pietismus nicht nur die Erneuerung der Frömmigkeit des Einzelnen im Auge gehabt, sondern auch sozialreformerische Impulse gegeben hat, ist bekannt; das eindrucksvollste Beispiel dafür sind die Franckeschen Stiftungen in Halle. Weniger bekannt ist, daß der Reformwille dieser Frömmigkeitsbewegung darüber hinaus zum Entwurf christlicher Staats- und Gesellschaftsmodelle geführt hat. Entsprechende Vorstellungen fanden ihren Niederschlag in nüchternen Reformschriften; sie wurden aber auch - was bei der pragmatischen Orientierung des Pietismus erstaunt - in das literarische Gewand der Utopie gekleidet. Der gedankliche Gehalt dieser pietistischen Utopien ist z.T. beachtlich; allerdings erreicht keiner der in diesem Buch behandelten Texte die literarische Qualität der »Mutter« dieser Gattung, der 1516 veröffentlichten Utopia des englischen Humanisten Thomas Morus.
Dem Vorbild am nächsten kommt noch die erste der hier betrachteten Utopien, die 1619 publizierte Christianopolis des... Tovább

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Daß der Pietismus nicht nur die Erneuerung der Frömmigkeit des Einzelnen im Auge gehabt, sondern auch sozialreformerische Impulse gegeben hat, ist bekannt; das eindrucksvollste Beispiel dafür sind die Franckeschen Stiftungen in Halle. Weniger bekannt ist, daß der Reformwille dieser Frömmigkeitsbewegung darüber hinaus zum Entwurf christlicher Staats- und Gesellschaftsmodelle geführt hat. Entsprechende Vorstellungen fanden ihren Niederschlag in nüchternen Reformschriften; sie wurden aber auch - was bei der pragmatischen Orientierung des Pietismus erstaunt - in das literarische Gewand der Utopie gekleidet. Der gedankliche Gehalt dieser pietistischen Utopien ist z.T. beachtlich; allerdings erreicht keiner der in diesem Buch behandelten Texte die literarische Qualität der »Mutter« dieser Gattung, der 1516 veröffentlichten Utopia des englischen Humanisten Thomas Morus.
Dem Vorbild am nächsten kommt noch die erste der hier betrachteten Utopien, die 1619 publizierte Christianopolis des württembergischen Theologen Johann Valentin Andreae. Über vier weitere Stationen wird in der vorliegenden Studie der Wandel der pietistischen Utopie verfolgt bis hin zu Jung-Stillings Solyma, dem Zufluchtsort für
die vom Antichrist verfolgte Christenheit. Das Motiv der Weltveränderung, das die Christianopolis und die Utopien aus dem Geist des halleschen Pietismus bewegt, wird bei Jung-Stilling überlagert vom Gedanken der Weltflucht.
Dieses Buch ist ein fundierter Beitrag zur Erforschung des Pietismus. Zeit- und gesellschaftsbedingte Abhängigkeiten werden sichtbar; es zeigt sich aber auch das innovatorische Potential, das in dieser Frömmigkeitsbewegung lag.
Edition C-Paperback Nr. 58022
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Thomas Baumann

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