Fülszöveg
Kaiserin Zita von Österreich-Ungarn wurde 1892 als Prinzessin von Bourbon-Parma geboren. Ihr Leben, in dem Höhe- und Tiefpunkte einander rasch abwechselten, ist in vieler Hinsicht interessant, spiegelt sich doch in ihm ein wichtiges Stück europäischer Geschichte wider. Als ^jährige heiratete sie 1911 Erzherzog Karl, den zweiten in der Linie der Thronfolge der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie; der alte Kaiser Franz Joseph I. war Ehrengast bei der Hochzeit. Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand stand damals in der vollen Blüte seines Lebens, so daß niemand es für möglich gehalten hätte, daß das junge Paar bald auf den Thron berufen würde. Doch fünf Jahre später waren sowohl Franz Joseph als auch Franz Ferdinand tot, und Zita wurde mit 24 Jahren Kaiserin und Königin eines großen Reiches, das sich in einem entsetzlichen Krieg befand und an allen Ecken und Enden auseinanderzubrechen drohte. Weitere fünf Jahre später befand Zita sich im Exil; sie war verwitwet und mit ihren...
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Fülszöveg
Kaiserin Zita von Österreich-Ungarn wurde 1892 als Prinzessin von Bourbon-Parma geboren. Ihr Leben, in dem Höhe- und Tiefpunkte einander rasch abwechselten, ist in vieler Hinsicht interessant, spiegelt sich doch in ihm ein wichtiges Stück europäischer Geschichte wider. Als ^jährige heiratete sie 1911 Erzherzog Karl, den zweiten in der Linie der Thronfolge der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie; der alte Kaiser Franz Joseph I. war Ehrengast bei der Hochzeit. Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand stand damals in der vollen Blüte seines Lebens, so daß niemand es für möglich gehalten hätte, daß das junge Paar bald auf den Thron berufen würde. Doch fünf Jahre später waren sowohl Franz Joseph als auch Franz Ferdinand tot, und Zita wurde mit 24 Jahren Kaiserin und Königin eines großen Reiches, das sich in einem entsetzlichen Krieg befand und an allen Ecken und Enden auseinanderzubrechen drohte. Weitere fünf Jahre später befand Zita sich im Exil; sie war verwitwet und mit ihren acht Kindern ganz auf sich gestellt: das jüngste hat seinen Vater nicht mehr gekannt . . . Das Exil führte Zita über die Schweiz, Madeira, Spanien und Belgien nach Kanada und den USA, wo sie in den Jahren 1945 bis 1948 eine Hilfsaktion zugunsten der ehemaligen Länder der Donaumonarchie organisierte. Hierauf kehrte sie nach Europa zurück, um ihren Enkelkindern näher zu sein. Eine Heimkehr nach Österreich war damals jedoch nicht möglich: Erst im Jahre 1982, nach 63 Jahren des Exils, erklärte sich die Republik damit einverstanden. Als 90jährige hat Zita eine Rundreise durch Österreich unternommen, um noch einmal all jene Stätten zu besuchen, die in ihrem Leben eine Rolle gespielt haben.
VERLAG BÜHLAU Wien • Köln • Graz
Kaiserin Zita ist die Kronzeugin einer Welt, welche 1918 unterging. Ihre Person war nach dem Ersten Weltkrieg Polemiken ausgesetzt, die im Zusammenhang mit der Frage nach der Schuld um die Ereignisse in den Jahren 1914 bis 1918 standen. Legendenbildung und menschliche Enttäuschungen sind ihr nicht erspart geblieben. Lange Zeit hat sie über all jene - zum Teil sehr persönlichen - Erfahrungen und Ereignisse geschwiegen. Nun aber hat sie dieses Schweigen gebrochen und ihre Erinnerungen über Fernsehen, Rundfunk und Presse einer breiten Öffentlichkeit mitgeteilt. Die Politik ihres Mannes, die Friedensverhandlungen des Jahres 1917, die Ereignisse, welche zum Untergang der Donaumonarchie geführt haben, sowie die beiden Restaurationsversuche des Jahres 1921 wurden von ihr ausführlich behandelt, zumal sie all jene Fakten aus nächster Nähe miterlebt hat. Diese Erinnerungen, ergänzt durch Zeugnisse von Zeitgenossen und mit vielen Fotografien von Geschehnissen ausgestattet, bei denen Zita eine Rolle gespielt hat, fügen sich zu einem faszinierenden Bild, das in diesem reich illustrierten Buch über die letzte Kaiserin von Österreich eines der wichtigsten Kapitel europäischer Geschichte beleuchtet.
Erik H. P. Cordfunke, geb. 1934, ist seit 1976 Professor an der Universität Amsterdam und Autor mehrerer Bücher über Archäologie und Geschichte.
Vissza