Fülszöveg
«Pole, wer bist du?» - Hand aufs Herz, wer vermöchte diese Frage einigermassen zutreffend zu beantworten? Wenige nur. Die heutige Generation ist nicht verantwortlich, daß Polen ein Thema geblieben ist, das bis auf unsere Tage die europäische Politik belastet, ein Trauma, das durch eine unselige Verstrickung von allgemeiner Schuld entstanden ist. Politische Blindheit und Verantwortungslosigkeit hat Polen zum Objekt der Aggression gemacht, die den Zweiten Weltkrieg auslöste. Schuld hat neue Schuld erzeugt. In Deutschland wie in Polen leben heute Menschen, die sich der Last der Vergangenheit entledigen müssen, um gemeinsame Wege zur Verständigung und guter Nachbarschaft zu finden. Das vorliegende Buch, geschrieben von einem polnischen Dichter, der keiner Partei verpflichtet ist, «über den Dingen» steht und nach neuen Ufern Ausschau hält, versucht. Fühlen und Denken, Charakter und Lebensart, Bewußtsein und Unterbewußtsein der heutigen Polen zu verdeutlichen. Es geht nicht um Werten...
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Fülszöveg
«Pole, wer bist du?» - Hand aufs Herz, wer vermöchte diese Frage einigermassen zutreffend zu beantworten? Wenige nur. Die heutige Generation ist nicht verantwortlich, daß Polen ein Thema geblieben ist, das bis auf unsere Tage die europäische Politik belastet, ein Trauma, das durch eine unselige Verstrickung von allgemeiner Schuld entstanden ist. Politische Blindheit und Verantwortungslosigkeit hat Polen zum Objekt der Aggression gemacht, die den Zweiten Weltkrieg auslöste. Schuld hat neue Schuld erzeugt. In Deutschland wie in Polen leben heute Menschen, die sich der Last der Vergangenheit entledigen müssen, um gemeinsame Wege zur Verständigung und guter Nachbarschaft zu finden. Das vorliegende Buch, geschrieben von einem polnischen Dichter, der keiner Partei verpflichtet ist, «über den Dingen» steht und nach neuen Ufern Ausschau hält, versucht. Fühlen und Denken, Charakter und Lebensart, Bewußtsein und Unterbewußtsein der heutigen Polen zu verdeutlichen. Es geht nicht um Werten und Richten - dies wird dem Leser überlassen -, sondern um Erhellen und Sichtbarmachen von Zuständen, in die das polnische Volk hineingestoßen wurde. Der Autor entwirft ein faszinierendes und durch seine neuen Gedankengänge überraschendes Bild des polnischen Menschen und seines Landes, und er macht dem Leser eindrücklich bewußt, daß und wie Polen unter schweren Bedingungen um seine politische, soziale, kulturelle und nationale Selbstbehauptung ringt. Noch nie ist für unsere Generation ein solch durchdringendes, solch nötiges und klärendes Buch über Polen In deutscher Sprache erschienen.
Witold Wirpsza wurde 1918 in Odessa geboren, verbrachte seine frühe Kindheit in Danzig, danri in Gdingen und Warschau. Nach dem Abitur Musilc- und Jurastudium. Als Reserveoffizier nahm er an der Verteidigung Polens teil und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende Tätigkeit in Presse und Rundfunk. Seit 1957 lebt er als freier Schriftsteller in Warschau. Polnisch liegen von ihm 14 Gedichtbände, 3 Romane, 2 Erzählungsbände, 2 Dramen und 1 Essayband vor. Wirpsza zählt zu den führenden Schriftstellern Polens und ist der unbestrittene Hauptvertreter der polnischen «experimentellen Literatur». Große Verdienste erwarb er sich durch seine Übersetzungen aus dem Deutschen; u.a. übersetzte er Goethes Fragment «Prometheus», Schillers «Maria Stuart», «Doktor Faustus» von Thomas Mann, «Der Tod des Vergil» von Hermann Broch, Dramen von Bertolt Brecht, Gedichte von Goethe, Benn, Brecht, Morgenstern u.a. 1956 erhielt er den Literaturpreis der Stadt Stettin, 1961 den Übersetzungspreis des Schriftstellerverbandes von Warschau und 1967 den Übersetzungspreis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Im Bucher-Verlag erschien:
Friedrich Heer
Kreuzzüge-gestern, heute, morgen?
256 Seiten mit 32 Abb.
Wenn solche Bücher gewiß auch nicht nach dem Geschmack der akademischen Zunftleute sind, so wird man doch dankbar sein, daß sie geschrieben und gelesen werden. Und das möchte man auch diesem Buch wünschen: aufgeschlossene, vom Tornister der Tradition nicht gebeugte, aber dennoch kritische und zum Lernen bereite Leser.
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