Deutsche Malerei des Mittelalters

Fülszöveg

Von der Malerei der deutschen Kaiserzeit sind nur verháltnismáftig wenige Werke erhaltén geblieben. Das gerettete Érbe ist aber groRartig. Durch Wiederentdeckungen in unseren Tagén ist es wesentlich bereichert worden, so daft eine zusammenfassende Darstellung heute gerechtfertigt ist. Die deutsche Malerei der Frühzeit ist Ausdruck eines vom christlichen Glauben bestimmten Weltbildes. Ihr wurde nicht nur ein schmückender sondern wesentlich ein erzieherischer, missionarischer Wert zugemessen. Sie kann nicht mit den üblichen ásthetischen MaGstáben gemessen werden: sie überwáltigt als ein stetiges inneres Gébét und betendes Denken. Der Bonner Konservator Dr. Jung hat auf vielen Reisen die noch vorhandenen Kunstwerke vom Engadin und Südtirol bis nach Norddeutschland gründlich erforscht und erschlieftt mit diesem Band weiteren Kreisen erstmalig ein heute noch fast unbekanntes Gebiet grofter deutscher Kunst. Nach der Kaiserzeit sagte sich die europáische Kunst innerlich vom Osten, von... Tovább

Fülszöveg

Von der Malerei der deutschen Kaiserzeit sind nur verháltnismáftig wenige Werke erhaltén geblieben. Das gerettete Érbe ist aber groRartig. Durch Wiederentdeckungen in unseren Tagén ist es wesentlich bereichert worden, so daft eine zusammenfassende Darstellung heute gerechtfertigt ist. Die deutsche Malerei der Frühzeit ist Ausdruck eines vom christlichen Glauben bestimmten Weltbildes. Ihr wurde nicht nur ein schmückender sondern wesentlich ein erzieherischer, missionarischer Wert zugemessen. Sie kann nicht mit den üblichen ásthetischen MaGstáben gemessen werden: sie überwáltigt als ein stetiges inneres Gébét und betendes Denken. Der Bonner Konservator Dr. Jung hat auf vielen Reisen die noch vorhandenen Kunstwerke vom Engadin und Südtirol bis nach Norddeutschland gründlich erforscht und erschlieftt mit diesem Band weiteren Kreisen erstmalig ein heute noch fast unbekanntes Gebiet grofter deutscher Kunst. Nach der Kaiserzeit sagte sich die europáische Kunst innerlich vom Osten, von Byzanz, los. Die Gotik ist ein wesenhafter Gegensatz zur Antiké: der selbstándigste Stil des Abendlandes. Vom „Romanischen" ist sie durch ein menschlich bewuBter gewordenes Lebensgefühl getrennt. Die Kunst der aufwártssteigenden Linie, der ins Unendliche schwingenden Bewegung entspricht der ekstatischen Versenkung, der leidenschaftlichen Jenseitsbezogenheit. - Für die spatgotische Kunst ist eine weniger ekstatische, weniger verklárende, eine sachlichere, realere Gestaltung bezeichnend: ein überwirklicher, aus der irdischen Zufálligkeit herausgehobener Realismus. Professor Dr. Stange ist auf Grund seiner wissenschaftlichen Lebensarbeit einer der besten Kenner der gotischen Malerei. Mit klarem Blick und sicherer Hand schuf er für diesen Band einen Extrakt des Wesentlichen aus der Füile von groGartigen Werken. Sein fundierter und doch allgemeinverstándlicher Text führt den Betrachter und Leser zum Verstándnis der Gemálde als Ausdruck der Epoche, in der sie entstanden. Vissza