Fülszöveg
In abgewandelter Form stellt sich bei diesem
neuen Wien-Band die alte Frage aus der
Operngeschichte: Prima la música, dopo le
parole? Hier lautet die Antwort eindeutig:
Prima la fotografía. Harry Weber, jahrzehn-
telang als Bildreporter für führende Zeitun-
gen und Zeitschriften tätig, richtete „in
eigenem Auftrag", aus persönlichem Inter-
esse, sein Objektiv auch immer wieder auf
Wien, die Stadt, ihre Menschen, ihre Vor-
gänge.
Die Natur im Wechsel der Jahreszeiten, das
Straßenleben mit vorbeiflutenden Passanten,
Geschäftslokale, Ladenschilder fesseln sein
geschultes Auge dabei ebenso wie die alten
Häuser und die Neubauten, bedeutsame glei-
chermaßen wie „Massenware".
Harry Weber stammt aus einem der Randge-
biete der Stadt, die historisch und nach der
heutigen politischen Geographie ihr Eigenle-
ben haben und lokalpatriotisch wahren.
Diese Herkunft bewirkt, daß er ein Nahver-
hältnis und zugleich Distanz zu seinen Wie-
ner Motiven besitzt. Außerdem will er...
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Fülszöveg
In abgewandelter Form stellt sich bei diesem
neuen Wien-Band die alte Frage aus der
Operngeschichte: Prima la música, dopo le
parole? Hier lautet die Antwort eindeutig:
Prima la fotografía. Harry Weber, jahrzehn-
telang als Bildreporter für führende Zeitun-
gen und Zeitschriften tätig, richtete „in
eigenem Auftrag", aus persönlichem Inter-
esse, sein Objektiv auch immer wieder auf
Wien, die Stadt, ihre Menschen, ihre Vor-
gänge.
Die Natur im Wechsel der Jahreszeiten, das
Straßenleben mit vorbeiflutenden Passanten,
Geschäftslokale, Ladenschilder fesseln sein
geschultes Auge dabei ebenso wie die alten
Häuser und die Neubauten, bedeutsame glei-
chermaßen wie „Massenware".
Harry Weber stammt aus einem der Randge-
biete der Stadt, die historisch und nach der
heutigen politischen Geographie ihr Eigenle-
ben haben und lokalpatriotisch wahren.
Diese Herkunft bewirkt, daß er ein Nahver-
hältnis und zugleich Distanz zu seinen Wie-
ner Motiven besitzt. Außerdem will er nicht
im üblichen Sinn dokumentieren, was sich als
„Szenerie Wien" darbietet, ihm geht es viel-
mehr, etwa im Geist Peter Altenbergs, darum,
das Leben selbst in seinen mannigfaltigen Äu-
ßerungen zu erfassen, auf dem Naschmarkt,
dem Flohmarkt, im Park und in den Beiseln
und Cafés.
Die Fähigkeit, prompt, im genau richtigen
Moment mit der Kamera zu reagieren, ist
Voraussetzung für seine Reportagen; sol-
chem schnellen optischen Zugriff verbindet
sich aber andererseits die Behutsamkeit, die
Bereitschaft, zu warten, eine Impression rei-
fen zu lassen. Ebenfalls bis zum richtigen
Augenblick - in der buchstäblichen Bedeu-
tung des Wortes . . .
Daß natürlich auch den Wiener Wahrzeichen
gebührender Platz eingeräumt wird, den
Bauten und Institutionen und den lebendigen
Originalen vom Prater bis zum Fiaker, ver-
steht sich in diesem Rahmen fast ebenso von
selbst wie die Aufnahme historischer Persön-
lichkeiten in den Bilderreigen.
Vissza