Wie Kapitän Nemo starb

Fülszöveg

Bei der Begegnung mit den Fremdartigen, die aus der Tiefe des Kosmos kommen, erleidet Kapitän Nemo einen Schock. Die friedfertigen Ungeheuer wünschen seine Antwort auf die Grundfragen des Lebens kennenzulernen. Zum erstenmal geschieht es ihm, daß er die Antwort schuldig bleiben muß. Von den Grundfragen des Lebens hat er noch nie gehört - wie sollte er sie beantworten! Josef Nesvadba, der bedeutendste lebende Vertreter der phantastischen Literatur in der CSSR, verfügt über eine seltene Gabe. Er vermag mit wenig Worten schwierigste Sachverhalte durchschaubar zu machen. Sein unverwechselbarer Erzählstil wird durch Schlichtheit gekennzeichnet. Er verbindet Fülle an Gehalt mit Knappheit der Form zu einer unaufdringlichen Eleganz. Die elf Geschichten dieses Bandes sind stets originell, bisweilen befremdend. Die Kunst, das durch Gewöhnung Stumpfgewordene erregend neu zu machen, indem es in eine utopische Dimension entrückt wird, gewährt ästhetischen und intellektuellen Genuß. Ob Nesvadba... Tovább

Fülszöveg

Bei der Begegnung mit den Fremdartigen, die aus der Tiefe des Kosmos kommen, erleidet Kapitän Nemo einen Schock. Die friedfertigen Ungeheuer wünschen seine Antwort auf die Grundfragen des Lebens kennenzulernen. Zum erstenmal geschieht es ihm, daß er die Antwort schuldig bleiben muß. Von den Grundfragen des Lebens hat er noch nie gehört - wie sollte er sie beantworten! Josef Nesvadba, der bedeutendste lebende Vertreter der phantastischen Literatur in der CSSR, verfügt über eine seltene Gabe. Er vermag mit wenig Worten schwierigste Sachverhalte durchschaubar zu machen. Sein unverwechselbarer Erzählstil wird durch Schlichtheit gekennzeichnet. Er verbindet Fülle an Gehalt mit Knappheit der Form zu einer unaufdringlichen Eleganz. Die elf Geschichten dieses Bandes sind stets originell, bisweilen befremdend. Die Kunst, das durch Gewöhnung Stumpfgewordene erregend neu zu machen, indem es in eine utopische Dimension entrückt wird, gewährt ästhetischen und intellektuellen Genuß. Ob Nesvadba in die Vergangenheit zurückschweift, in eine traumhaft ferne Zukunft vordringt oder in unserer Zeit verharrt, immer packt er den
Leser mit der Symbolkraft seiner Gleichnisse von einer unerwarteten Seite und zwingt ihn zum Nachdenken. Sein liebenswürdiger, zu leichtem Spott neigender Humor ist eine Hand, die dem Leser behutsam die Richtung weist. Äußerlich gesehen, spüren seine Erzählungen den Kuriositäten eines wissenschaftlich-technisch geprägten modernen Lebens nach, gleichwohl warnend, mahnend und ermunternd. Schaut man hinter die teils amüsante, teils erschreckende Oberfläche, dann entdeckt man mehr. Nesvadba beschäftigt sich mit Problemen, in denen das Gesellschaftliche und das zutiefst Menschliche zusammenfließen. Er fragt nach der Verantwortung des Individuums vor sich selbst und meint zugleich die Verantwortung vor der Gesamtheit. Sind das die Grundfragen des Lebens? Der Autor sagt es uns nicht. Was er meint, deutet wohl die Tochter des berühmten Erfinders an, als das vermeintlich geniale Experiment gescheitert ist: »Vielleicht haben wir wirklich die Kunst zu leben in letzter Zeit etwas vernachlässigt. Es ist eine Kunst und keine Wissenschaft. Aber sie erfordert die höchste Weisheit.« Vissza