Fülszöveg
Ein politisches Sittenbild, wie es die Tauwetter-Literatur bisher nicht kennt: der Lebensweg eines kommunistischen Staatsmannes vom idealistischen Revolutionär zum korrupten Machthaber. Nach jahrzehntelangem Umgang mit den Mächtigen seines Landes wagt der slowakische Erfolgsautor — in Romanform — diesen Erfahrungsbericht. Der „rote Hemingway" (FAZ) stellt darin die Vertrauensfrage an das System.
Die Revolution bin ich. Das ist nicht neu. Ein Mensch verkörpert ein System, ein Mann, hart im Kampf, in der Politik, in der Liebe, gegenüber seinen Kameraden. Hart von allem Anfang an, aber nicht von allem Anfang an unmenschlich und korrupt Er tritt namenlos auf. Wer so typisch ist, braucht keinen Namen. Mnacko nennt ihn nur „der Staatsmann" oder „der Große Mann", denn das war er einmal. Oder er nennt ihn in Rückblenden wohl auch den „Freund", denn auch das war er, eine Zeitlang. Aber meistens ist er einfach nur „er". Und die Blonde, die seine Karriere mitmacht, ist eben „die Blonde"....
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Fülszöveg
Ein politisches Sittenbild, wie es die Tauwetter-Literatur bisher nicht kennt: der Lebensweg eines kommunistischen Staatsmannes vom idealistischen Revolutionär zum korrupten Machthaber. Nach jahrzehntelangem Umgang mit den Mächtigen seines Landes wagt der slowakische Erfolgsautor — in Romanform — diesen Erfahrungsbericht. Der „rote Hemingway" (FAZ) stellt darin die Vertrauensfrage an das System.
Die Revolution bin ich. Das ist nicht neu. Ein Mensch verkörpert ein System, ein Mann, hart im Kampf, in der Politik, in der Liebe, gegenüber seinen Kameraden. Hart von allem Anfang an, aber nicht von allem Anfang an unmenschlich und korrupt Er tritt namenlos auf. Wer so typisch ist, braucht keinen Namen. Mnacko nennt ihn nur „der Staatsmann" oder „der Große Mann", denn das war er einmal. Oder er nennt ihn in Rückblenden wohl auch den „Freund", denn auch das war er, eine Zeitlang. Aber meistens ist er einfach nur „er". Und die Blonde, die seine Karriere mitmacht, ist eben „die Blonde". Sonst nichts, jeder weiß Bescheid. Zuerst war sie seine Sekretärin, dann teilt sie im feudalen Barockpalais mit ihm das Bett und bei festlichen Anlässen als Erste Dame im Staat auch (Fortsetzung auf der hinteren Klappe)
den Glanz. (Die erste Frau, die mit ihm Kampf- und Notzeit teilte, wurde wie üblich per Ehescheidung abgehängt.) Er hat erfahren, wie die Macht schmeckt, und die andern haben es auch erfahren. Er ist ein verbrecherischer Karrierist geworden, von Angst und Mißtrauen beherrscht.
„Wie die Macht schmeckt" läßt sich kaum mit irgendeinem literarischen Produkt des sogenannten Tauwetters vergleichen. Werden dort fast ausnahmslos nur einzelne Auswüchse angeprangert, so geht Mnacko an den Kern. Da ist keine Spur des sozialistischen Optimismus zu finden, da werden die Fragen nach der Ursache des versagenden Systems nicht mehr mit „klaren Phrasen" beantwortet; die einzige Hoffnung bleibt der Mensch: „Das ist heute wohl der Gipfel der Freiheit: niemandem im Wege stehen, sich um niemanden zu kümmern, vor niemandem Angst haben zu müssen Die Macht ist weder gut noch böse. Die Macht kann zum Guten werden, die Macht kann zum Bösen werden, es kommt darauf an, wer sie handhabt Wir wissen genau, gegen was du bist, nun sollst du uns zu erklären versuchen, ob du auch für etwas bist, und wenn ja, wofür."
VERLAG FRITZ MOLDEN
Vissza