Wendekreis des Krebses

Fülszöveg

«Warum ist der Wendekreis des Krebses ein grofies Bucit? Wovon handelt es? Ist es ein Román? Ist es eine Autobiographie? Ist es Wahrheit oder Dichtung? Miller verwendet als Antwort hierauf ein Wort Emersons als Motto seines Werkes: <An die Stelle von Románén werden schliefilich Tagebücher oder Autobiographien treten - faszinierende Bücher, wenn ein Mann es nur versteht, aus dem, was er für seine Erfahrungen hált, das auszuwáhlen, was wirklich seine Erfahrung ist, und die Wahrheit wahrheitsgemáfi aufzuzeichnen.> Solch ein Bucii, und das erste dieser Art, liegt hier vor. Man könnte in Millers eigener knapper und wohl ironischer Ausdrucksweise auch sagen, dafi es eine <Studie des Lasters> sei, aber es ist noch mehr. Man könnte sagen, es sei eine Studie über die Krankheit im Herzen der Welt. Keine Schilderung der moralischen Verdor'benheit und der Dekadenz, eher ein verstandnisvolles Eingehen auf menschliche Schwáchen - und zugleich ein heftiger Angriff auf die unmensdiliche... Tovább

Fülszöveg

«Warum ist der Wendekreis des Krebses ein grofies Bucit? Wovon handelt es? Ist es ein Román? Ist es eine Autobiographie? Ist es Wahrheit oder Dichtung? Miller verwendet als Antwort hierauf ein Wort Emersons als Motto seines Werkes: <An die Stelle von Románén werden schliefilich Tagebücher oder Autobiographien treten - faszinierende Bücher, wenn ein Mann es nur versteht, aus dem, was er für seine Erfahrungen hált, das auszuwáhlen, was wirklich seine Erfahrung ist, und die Wahrheit wahrheitsgemáfi aufzuzeichnen.> Solch ein Bucii, und das erste dieser Art, liegt hier vor. Man könnte in Millers eigener knapper und wohl ironischer Ausdrucksweise auch sagen, dafi es eine <Studie des Lasters> sei, aber es ist noch mehr. Man könnte sagen, es sei eine Studie über die Krankheit im Herzen der Welt. Keine Schilderung der moralischen Verdor'benheit und der Dekadenz, eher ein verstandnisvolles Eingehen auf menschliche Schwáchen - und zugleich ein heftiger Angriff auf die unmensdiliche Gesellschaft, die den Boden bereitet, auf dem das Laster gedeiht. Nicht im Paris der deklassierten Inteüektuellen und mittelmáfiigen Künstler, die Miller hier schildert, steckt die Krankheit, sie steckt in der Welt. Millers Worte strömen aus ihm heraus wie das Wasser eines über seine Ufer tretenden Stromes, oft von wilder Schönheit, manchmal chaotisch strudelnd, die Sinne einschláfernd, so als ob man lange Zeit auf die rauschenden, zischend über die Steine hinschiefienden Wasser eines Flusses blickte. Vissza