Fülszöveg
Ein Weggenosse unseres Jahrhunderts erzáhlt hier sein Leben und schildert damit auch dieses Jahrhundert selbst, aus dem Blickwinkel eines Mannes, der sich vielen Aufgaben verschrieb, als Diplomát, als Industrieller, als Politiker und als Freund der Musik und der Kunst. Günter Henle, heute Leiter der Klöckner-Unternehmungen, Mitglied zahlreicher Aufsichtsráte und Inhaber eines bedeutendenMusikverlages, stammt aus einer bayerischen Beamtenfamilie. München in der leuchtenden Atmospháre der Vorkriegszeit war die Stadt seiner Jugend. Nach zwei Kriegsjahren an der Westfront, dem Studium in Würzburg und Marburg trat er in den diplomatischen Dienst ein. Holland, Argentinien, Brasilien, Berlin waren Stationen seiner Laufbahn, bevor er 1931 an die Deutsche Botschaft in London versetzt wurde, der er fiinf Jahre angehörte, in einer Zeit, in der das deutsch-englische Verháltnis schweren Belastungen ausgesetzt war. Die politische Lage machte ihm den Abschied von der Diplomatie leicht. 1937 nahm...
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Fülszöveg
Ein Weggenosse unseres Jahrhunderts erzáhlt hier sein Leben und schildert damit auch dieses Jahrhundert selbst, aus dem Blickwinkel eines Mannes, der sich vielen Aufgaben verschrieb, als Diplomát, als Industrieller, als Politiker und als Freund der Musik und der Kunst. Günter Henle, heute Leiter der Klöckner-Unternehmungen, Mitglied zahlreicher Aufsichtsráte und Inhaber eines bedeutendenMusikverlages, stammt aus einer bayerischen Beamtenfamilie. München in der leuchtenden Atmospháre der Vorkriegszeit war die Stadt seiner Jugend. Nach zwei Kriegsjahren an der Westfront, dem Studium in Würzburg und Marburg trat er in den diplomatischen Dienst ein. Holland, Argentinien, Brasilien, Berlin waren Stationen seiner Laufbahn, bevor er 1931 an die Deutsche Botschaft in London versetzt wurde, der er fiinf Jahre angehörte, in einer Zeit, in der das deutsch-englische Verháltnis schweren Belastungen ausgesetzt war. Die politische Lage machte ihm den Abschied von der Diplomatie leicht. 1937 nahm ihn Peter Klöckner in die hohe Schule des Kaufmanns und Industriellen, und seit dieser Zeit ist sein Name mit Klöckner verbunden, von 1940 ab an der Spitze der gesamten Gruppé. Die schwierigen Jahre des
Kriegs und der ersten Nachkriegszeit, die „guten fünfziger Jahre", die Probleme der Gegenwart hat er in unmittelbarer Verantwortung erlebt, nicht nur im Bereich der Wirtschaft, sondern auch als Abgeordneter des Bundestages, als ein Mann, der weiB, daB neben der Wirtschaft die Politik unser Schicksal ist. Als Grundmelodie, die immer wieder aufklingt, geht die Liebe zur Kunst, besonders zur Musik, durch dieses Leben. Günter Henle beschránkt sich nicht auf den GenuB der Musik, er übt sie aus, auf dem Klavier, auf der Geige, alléin und im Zusammenspiel, und nach dem Krieg schuf er einen Verlag, der sich in vorbildlicher Weise der Herausgabe von Urtexten der groűen Meister der Musik widmet. So ist es kein Wunder, daB unter den vielen Menschen, die in diesem Buch dem Leser begegnen, nicht nur Staatsmánner, Politiker, Wirtschaftsführer zu finden sind, sondern vor allém auch Musiker, von Edwin Fischer, Furtwángler bis zu Serkin und Rubinstein, Menuhin und Schneiderhan. Ein „symphonisches" Leben, in dem vieles gut zusammenklingt, offen, ohne zu zerflieBen - das ist der Gesamteindruck, der dem Leser bleibt, wenn er mit einem Zuwachs an Erfahrungen und Einsichten dieses Buch schlieBt.
Vissza