Fülszöveg
Márchen - wahrscheinlich aus Tráumen entstanden - wurden ursprünglich für Erwachsene erzáhlt.
Das ist kaum noch bekannt. Wenn man ihre Bilder und Symbole entschlüsselt, geben sie Weisheiten und Weisungen frei, die für uns hochbedeutsam werden können. Verena Kast gelingt das in meisterhafter Weise. Márchen werden so zur Lebenshilfe.
Wer einen Weg aus der Angst sucht, kann in die Symbiose geraten. Gemeint ist damit das Verschmelzen eines Men-schen mit einem anderen oder auch mit einer Gruppé, Insti-tution usw., und zwar in der Art, daB die persönliche innere Freiheit und die Entfaltungsmöglichkeit des eigenen Ich ver-loren gehen. Der Nutzen für den so Gebundenen besteht darin, daB er sich aufgehoben und geschützt weifí, der Nutzen für den «Wirt», daB dieser enorm aufgewertet wird. Der Preis dafür: der eine wird bis zum Ersticken seiner Persön-lichkeit eingeengt, der andere bis zum Wahn aufgebláht. Diese negative Symbiose ist gemeint, wenn Wege daraus ge-sucht werden, im Gegensatz...
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Fülszöveg
Márchen - wahrscheinlich aus Tráumen entstanden - wurden ursprünglich für Erwachsene erzáhlt.
Das ist kaum noch bekannt. Wenn man ihre Bilder und Symbole entschlüsselt, geben sie Weisheiten und Weisungen frei, die für uns hochbedeutsam werden können. Verena Kast gelingt das in meisterhafter Weise. Márchen werden so zur Lebenshilfe.
Wer einen Weg aus der Angst sucht, kann in die Symbiose geraten. Gemeint ist damit das Verschmelzen eines Men-schen mit einem anderen oder auch mit einer Gruppé, Insti-tution usw., und zwar in der Art, daB die persönliche innere Freiheit und die Entfaltungsmöglichkeit des eigenen Ich ver-loren gehen. Der Nutzen für den so Gebundenen besteht darin, daB er sich aufgehoben und geschützt weifí, der Nutzen für den «Wirt», daB dieser enorm aufgewertet wird. Der Preis dafür: der eine wird bis zum Ersticken seiner Persön-lichkeit eingeengt, der andere bis zum Wahn aufgebláht. Diese negative Symbiose ist gemeint, wenn Wege daraus ge-sucht werden, im Gegensatz zur positiven (für das Tierreich bekannt aus der Biologie), die es auch gibt. An Márchen der Gebrüder Grimm und aus Island, Kurdé -stan, Griechenland und der Südsee werden folgende Aspekte aufgezeigt: Angst gehört zum Menschen, ja ist notwendig (Von dem Burschen, der sich vor nichts fürchtet). Die Angst bei der Ablösung von der Mutter, Mutter-Tochter-Bezie-hung, Angst vor dem Mánnlichen (Die Gánsemagd). Die Angst bei der Ablösung vom Vater, Vater-Tochter-Bezie-hung, inzestuöse Bindung, Angst vor der Sexualitát, Ent-wicklung der Beziehung zum Mann (Graumantel). Die Angst vor dem übermáchtigen Gefühl, vor der verschlingen-den Frau, mühsames Reifen zur Paarbeziehung (Die Nixe im Teich). Dabei waren wir schon immer in der Náhe der Symbiose. Bei ihr geht es um die Auseinandersetzung mit dem verschlingenden Urgrund, mit Geschwisterinzest, Ver-fallenheit an Frauen, um die Aufarbeitung in der Intimbe -ziehung (Die Reise in die Unterwelt zur Strudelhöhle Fafá). Es geht um den Weg aus der Vaterbindung, den Mut, eigene Wege zu gehen, um Risikofreudigkeit und Überwindung der inneren Unausgeglichenheit (Rothaarig-Grünaugig). Um den Weg aus der Verwöhnung im «SchoB» der Familie, um Mutterkomplex, Depression, Idealisierung des Partners und um das Reifen des Realitatsbezugs. SchlieBlich um den
Übergang von der Faszination zur Beziehung, von naiver Verschmolzenheit zu echter Partnerschaft, um die Entdek-kung des Transzendenten im Realen der Paarbeziehung (Jo-rinde und Joringel).
Das aus Vortrágen entstandene Bucii zeigt lebendig und konkrét, an Fallbeispielen erláutert, die Erfahrungen und Hinweise in den Márchen auf, die uns helfen können, besser mit den genannten Problemen fertig zu werden.
Vissza