Wandmalerei des 19. Jahrhunderts in der DDR

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WANDMALEREI DES 19. JAHRHUNDERTS IN DER DDR
Die deutsche Malerei des 19.Jahrhunderts ist in erster Linie Tafelmalerei. Daneben läuft jedoch - ausgehend von der programmatischen Neubelebung des Freskos durch die Nazarener in Rom - eine ausgeprägte Tendenz zur Wandmalerei.
Als architekturgebundene Kunst unterHegt die Wandmalerei eigenen Gestaltungsprinzipien; strebend nach öffentlicher Wirkung hat sie besonderen funktionellen Ansprüchen repräsentativer, didaktischer oder propagandistischer Art zu genügen. Wandmalerei kann räum- oder körperabschließende Funktionen der Wand und damit deren Flächigkeit betonen. Sie kann aber auch die Grenzen zwischen Architektur und Bild verwischen, einen Raum scheinbar nach außen öffnen bzw. eine Außenwand als ein anderes erscheinen lassen, also illusionistisch wirken. Im 18. Jahrhundert gab es sowohl eine - dem Barock verpflichtete - illusiv-malerische wie eine -dem Klassizismus verbundene - flächenbetonend-hneare Wandmalerei. Beide... Tovább

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WANDMALEREI DES 19. JAHRHUNDERTS IN DER DDR
Die deutsche Malerei des 19.Jahrhunderts ist in erster Linie Tafelmalerei. Daneben läuft jedoch - ausgehend von der programmatischen Neubelebung des Freskos durch die Nazarener in Rom - eine ausgeprägte Tendenz zur Wandmalerei.
Als architekturgebundene Kunst unterHegt die Wandmalerei eigenen Gestaltungsprinzipien; strebend nach öffentlicher Wirkung hat sie besonderen funktionellen Ansprüchen repräsentativer, didaktischer oder propagandistischer Art zu genügen. Wandmalerei kann räum- oder körperabschließende Funktionen der Wand und damit deren Flächigkeit betonen. Sie kann aber auch die Grenzen zwischen Architektur und Bild verwischen, einen Raum scheinbar nach außen öffnen bzw. eine Außenwand als ein anderes erscheinen lassen, also illusionistisch wirken. Im 18. Jahrhundert gab es sowohl eine - dem Barock verpflichtete - illusiv-malerische wie eine -dem Klassizismus verbundene - flächenbetonend-hneare Wandmalerei. Beide Stilkonzeptionen finden sich in der deutschen Wandmalerei des 19. Jahrhunderts wieder, wobei die mehr illusiv-malerische Richtung besonders im letzten Jahrhundertdrittel eine Rolle spielte, ohne jedoch die flächigere, lineare Auffassung der ersten Jahrhunderthälfte ganz verdrängen zu können. So verschieden beide stilistische Konzeptionen auf den ersten Blick auch anmuten, sind sie im 19. Jahrhundert doch Ausdruck ein und desselben künstlerischen Prinzips: des Historismus. Unter diesem Aspekt wurden zwölf Motive von Wandmalereien vorwiegend profaner Herkunft aus dem Gebiet der mittleren und südüchen DDR für die Kunstmappe ausgewählt. Zeitlich ist der Bogen vom Jahrhundertbeginn bis um das Jahr 1900 gespannt, inhalthch vom programmatischen Historienbild bis zur dekorativen Landschaft. Dabei ergibt sich neben Tradi-tionell-Bekanntem - etwa den Wartburg-Fresken Moritz von Schwinds - manch Uberraschendes, sowohl von den Bildmotiven her als auch bei den Künstlernamen (Ludwig Richter!). Daß sich darüber hinaus gegen Ende der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts in der deutschen Wandmalerei schließlich dem dominierenden historistischen Schaffensprinzip entgegengesetzte Positionen artikuUerten - erinnert sei an Ferdinand Hodler, Hans von Marées oder Gustav Klimt - steht jedoch schon auf einem anderen Blatt. Vissza