Die Waurá

Fülszöveg

>Ich hatte das Privileg, einige Monate bei den Waura zu verbringen, und bewahre aus diesem Umgang das Bild eines Volkes von schönen, kräftigen, gesunden, fröhlichen, arbeitsamen, gastlichen und hilfsbereiten Menschen.< Wer sind die Waurä?
Im Nationalpark des zentralbrasilianischen Alto Xingu, dem Xingu-Quellgebiet, leben zehn Indianerstämme. Zu ihnen gehört auch, in einem Dorf lebend, die zahlenmäßig kleine Gruppe der Waurä. Schon etwa hundert Jahre reisen Forscher verschiedener Nationalitäten nach Zentralbrasilien. Einer ihrer bedeutendsten Vertreter war im 19. Jahrhundert der Deutsche Karl von den Steinen, der im Jahre 1886 die erste Beschreibung der Stämme des Xingu unter dem Titel >Durch Central-Brasilien< in Leipzig edierte. Bei den Waurä war von den Steinen jedoch nicht. Erst in unserem Jahrhundert gibt es vor allem portugiesische Spezialpublikationen
über diesen Stamm, die insbesondere auch über die künsderischen Äußerungen - über Mythen und Keramik - reflektieren. Die... Tovább

Fülszöveg

>Ich hatte das Privileg, einige Monate bei den Waura zu verbringen, und bewahre aus diesem Umgang das Bild eines Volkes von schönen, kräftigen, gesunden, fröhlichen, arbeitsamen, gastlichen und hilfsbereiten Menschen.< Wer sind die Waurä?
Im Nationalpark des zentralbrasilianischen Alto Xingu, dem Xingu-Quellgebiet, leben zehn Indianerstämme. Zu ihnen gehört auch, in einem Dorf lebend, die zahlenmäßig kleine Gruppe der Waurä. Schon etwa hundert Jahre reisen Forscher verschiedener Nationalitäten nach Zentralbrasilien. Einer ihrer bedeutendsten Vertreter war im 19. Jahrhundert der Deutsche Karl von den Steinen, der im Jahre 1886 die erste Beschreibung der Stämme des Xingu unter dem Titel >Durch Central-Brasilien< in Leipzig edierte. Bei den Waurä war von den Steinen jedoch nicht. Erst in unserem Jahrhundert gibt es vor allem portugiesische Spezialpublikationen
über diesen Stamm, die insbesondere auch über die künsderischen Äußerungen - über Mythen und Keramik - reflektieren. Die Waurä leben längst nicht mehr unberührt von zivilisatorischen Einflüssen, mit denen sie sich kritisch auseinanderzusetzen verstehen: Sie akzeptieren, was ihnen nützlich ist, und lehnen ab, was ihrem Selbstverständnis von menschlicher Integrität widerspricht. So vermochten sie es, wie alle Stämme im Alto Xingu, dank ihres Selbstbewußtseins und auf Grund privater und nationaler Schutzmaßnahmen, ihre homogene kulturelle Eigenständigkeit zu bewahren, eine Eigenständigkeit, die den gesamten Lebensrhythmus von der Geburt bis zum Tod bestimmt. Diesem kann der Leser in der Einführung, in den Mythen und den Zeichnungen nachspüren, die gleichfalls in eindrucksvoller Weise Einblick in das Naturvölkern eigene ungebrochene Verhältnis Mensch -Natur gewähren.
Die Zeichnungen der Waurä entstanden auf Initiative und mit materieller Unterstützung der Autorin.
Die Autorin, Frau Dr. Vera Penteado Coelho, ist als Archäologin und Ethnologin in Säo Paulo am Museu Paulista da Universidade tätig. In den Jahren 1978 und 1980 hielt sich die Autorin jeweils mehrere Monate bei den Waurä auf. Im Ergebnis ihrer künstlerisch-ästhetisch orientierten Feldforschung entstand das vorliegende Buch. Vissza