Fülszöveg
Professor Dr. Dr. h. c. Bernhard Grzimek wurde am 24. April 1909 in Neisse in Schlesien geboren. Schon während seines Studiums der Veterinärmedizin an den Universitäten Leipzig und Berlin führten ihn eine Reihe von Studien= fahrten nach Nordamerika und in verschiedene europäische Länder. Nach dem Studium war er zunächst als Tierarzt tätig und trat kurz darauf gleich= zeitig in den staatlichen Verwaltungsdienst. Auf wissenschaftlichem Gebiet arbeitete er besonders über tierpsychologische Themen, vor allem an Men= schenaffen, Wölfen und Hauspferden. Recht bekannt wurde sein Experiment mit einer Tigergruppe, die er auf Grund seiner Theorie schon nach kürzester Zeit mehrfach in einem Großzirkus vorführte. Nach dem letzten Krieg über= nahm Grzimek die Leitung des vöUig zerstörten Frankfurter Zoologischen Gartens und baute ihn zu einem der reichsten in ganz Europa aus. Daneben führten ihn mehrere Forschungsreisen nach Südamerika und nach Afrika, wo er 1956, zusammen mit seinem Sohn...
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Professor Dr. Dr. h. c. Bernhard Grzimek wurde am 24. April 1909 in Neisse in Schlesien geboren. Schon während seines Studiums der Veterinärmedizin an den Universitäten Leipzig und Berlin führten ihn eine Reihe von Studien= fahrten nach Nordamerika und in verschiedene europäische Länder. Nach dem Studium war er zunächst als Tierarzt tätig und trat kurz darauf gleich= zeitig in den staatlichen Verwaltungsdienst. Auf wissenschaftlichem Gebiet arbeitete er besonders über tierpsychologische Themen, vor allem an Men= schenaffen, Wölfen und Hauspferden. Recht bekannt wurde sein Experiment mit einer Tigergruppe, die er auf Grund seiner Theorie schon nach kürzester Zeit mehrfach in einem Großzirkus vorführte. Nach dem letzten Krieg über= nahm Grzimek die Leitung des vöUig zerstörten Frankfurter Zoologischen Gartens und baute ihn zu einem der reichsten in ganz Europa aus. Daneben führten ihn mehrere Forschungsreisen nach Südamerika und nach Afrika, wo er 1956, zusammen mit seinem Sohn Michael, den Film »Kein Platz für wilde Tiere« drehte. Dieser Film sowie das gleichnamige Buch wirkten als Fanal, die von der Ausrottung bedrohte Tierwelt Afrikas zu er= halten. Kurze Zeit später führten die beiden Grzimeks mit einem Spezial= flugzeug wissenschaftlich genaue Erhebungen über die Wildbestände der Serengeti=Landschaft in Ostafrika und über die jahreszeitliche Wanderung der dortigen Tiere durch. Der von ihnen gedrehte Farbfilm »Serengeti darf nicht sterben« erhielt i960 einen Bundes=Filmpreis und als erster und bisher einziger deutscher Film im gleichen Jahr den amerikanischen OSCAR=Film= preis. Das gleichzeitig entstandene Buch SERENGETI DARF NICHT STER= BEN war ein internationaler Erfolg und ist in viele Sprachen übersetzt worden.
Professor Bernhard Grzimek, der be= kannte Zoodirektor und Schriftsteller, berichtet in diesen Tiergeschichten über seine Erlebnisse mit Vierbeinern und Vögeln aus unserer Heimat und aus fernen Ländern. In lebendiger Vielfalt erschließen seine Beobachtungen aus dem Tierleben dem Leser neue Erkennt= nisse, die deshalb so packend und so überzeugend sind, weil sie im Umgang und in Versuchen mit den Tieren selbst erlebt und in geschliffener Sprache und mit köstlichem Humor niedergeschrie= ben wurden.
Wenn der Verfasser von den sechs Kö= nigstigern berichtet, mit denen er selbst gearbeitet und die er schon nach kurzer Zeit im Zirkus fehlerfrei vor Tau= senden von Zuschauern vorgeführt hat, w/enn er von Vögeln und Elefanten, von Katzen, Pinguinen oder Affen er= zählt und sich fragt, ob Pferde wohl Zahnschmerzen haben, ob Vögel »musi= kaiisch« sind und was es mit dem Orientierungssinn unserer Haustiere auf sich hat — immer spürt man sein Bemühen, über die unterhaltsame Lek= türe hinaus Erklärungen über das Ver= halten seiner Tiere zu geben, über die sich nachzudenken lohnt. Viele Jahre hindurch hat Professor Grzimek selbst in engster Gemeinschaft mit seinen Tieren gelebt und manches kranke Tierkind aus dem Zoo in der eigenen Wohnung gesund gepflegt. »In jedem Tier«, sagt der Verfasser, »steckt halt ein Stückchen Mensch, und in jedem Mensch ein Stückchen Tier. Diese Stückchen sind es aber gerade, die wir Menschen, ohne es zu wollen, an den Tieren lieben, verabscheuen, bewun= dem, auf jeden Fall aber immer wieder beachten tmd studieren müssen.«
Vissza