Fülszöveg
Die Erzählungen von neun ungarischen Autoren sind
hier versammelt, von denen der jüngste 1951, der
älteste 1936 geboren wurde. So verschieden die Ge-
schichten in Form und Inhalt sind, angefangen von
den »Familienporträts« von Bereményi über Kurucz
und Nádas, der bizarren Geschichte von der Vorar-
beiterin Ili Králik bei Horváth, der subtilen Puber-
tätsgeschichte »Dein ist der Garten« von Pályi, der
ironischen Selbstdarstellung in Esterházys »Auf-
zeichnungen«, der erdrückenden Gewöhnlichkeit des
Alltags bei Simonffy und Császár bis zu der skurrilen
Sperlingsgeschichte des Amateur-Ornithologen Tan-
dori - so verschieden also ihre Motive auch sein
mögen, eines ist den Autoren dieser Generation ge-
meinsam: »Ohne Rücksicht auf irgendwelche Auto-
ritäten eine authentische, auf jeden Fall aber eigene
Deutung der Geschichte - der persönlichen Geschich-
te - zu finden.« Geschult an ihren großen Vorbildern
László Németh, Tibor Déry, Miklós Mészöly, haben
sie ihr...
Tovább
Fülszöveg
Die Erzählungen von neun ungarischen Autoren sind
hier versammelt, von denen der jüngste 1951, der
älteste 1936 geboren wurde. So verschieden die Ge-
schichten in Form und Inhalt sind, angefangen von
den »Familienporträts« von Bereményi über Kurucz
und Nádas, der bizarren Geschichte von der Vorar-
beiterin Ili Králik bei Horváth, der subtilen Puber-
tätsgeschichte »Dein ist der Garten« von Pályi, der
ironischen Selbstdarstellung in Esterházys »Auf-
zeichnungen«, der erdrückenden Gewöhnlichkeit des
Alltags bei Simonffy und Császár bis zu der skurrilen
Sperlingsgeschichte des Amateur-Ornithologen Tan-
dori - so verschieden also ihre Motive auch sein
mögen, eines ist den Autoren dieser Generation ge-
meinsam: »Ohne Rücksicht auf irgendwelche Auto-
ritäten eine authentische, auf jeden Fall aber eigene
Deutung der Geschichte - der persönlichen Geschich-
te - zu finden.« Geschult an ihren großen Vorbildern
László Németh, Tibor Déry, Miklós Mészöly, haben
sie ihr eigenes künstlerisches Profil gewonnen. Die in
den sechziger Jahren zum Schweigen Verurteilten
melden sich zu Wort und haben literarisches Neuland
entdeckt. Nicht mehr eingeengt von den Forderungen
des »sozialistischen Realismus«, gilt die Wirklich-
keitssuche jetzt dem Menschen, dem Individuum, das
sie bis zu den Grenzen seiner conditio humana zu
erforschen suchen.
Vissza