Thomas Niederreuther (dedikált példány)

Fülszöveg

Mit Thomas Niederreuther wird eine Malernatur gewürdigt, die ihre Wurzeln in der süddeutschen Heimat hat, und daraus auch ihre eigentliche Kraft bezieht. Eine grundehrliche Haltung vor der Natur, verbunden mit dem festen Zugriff eines lebensbejahenden Temperaments, steht hinter diesem Werk. Die breite, flächige Raffung der Ölgemälde, der kompositionell festgefügten Landschaften und Städtebilder, vermittelt Impressionen, die bei aller Modernität des Erschauens kultivierte Valeurs aufweisen, hinter denen Tradition steckt. So kann auch die Liebe zum Detail nicht überraschen, die in den graphischen Blättern offenkundig wird — aber auch sie verraten den großen Atem einer selten gewordenen Erlebnisfähigkeit.
Erhard Göpel bringt uns das alles in seiner Einführung nahe. Er hat Niederreuther auf einer Malerfahrt begleitet, und mit diesem Bericht ist gleichzeitig eine exemplarische Schilderung über das Entstehen eines Bildes gelungen, das vor der Natur gemalt wurde und bei aller Treue... Tovább

Fülszöveg

Mit Thomas Niederreuther wird eine Malernatur gewürdigt, die ihre Wurzeln in der süddeutschen Heimat hat, und daraus auch ihre eigentliche Kraft bezieht. Eine grundehrliche Haltung vor der Natur, verbunden mit dem festen Zugriff eines lebensbejahenden Temperaments, steht hinter diesem Werk. Die breite, flächige Raffung der Ölgemälde, der kompositionell festgefügten Landschaften und Städtebilder, vermittelt Impressionen, die bei aller Modernität des Erschauens kultivierte Valeurs aufweisen, hinter denen Tradition steckt. So kann auch die Liebe zum Detail nicht überraschen, die in den graphischen Blättern offenkundig wird — aber auch sie verraten den großen Atem einer selten gewordenen Erlebnisfähigkeit.
Erhard Göpel bringt uns das alles in seiner Einführung nahe. Er hat Niederreuther auf einer Malerfahrt begleitet, und mit diesem Bericht ist gleichzeitig eine exemplarische Schilderung über das Entstehen eines Bildes gelungen, das vor der Natur gemalt wurde und bei aller Treue gegenüber dem Sichtbaren sich zu einer persönlichen Aussage formte. Fernerhin wird offenbar, daß Thomas Niederreuther die Natur geradezu braucht, und sich auch leidenschaftlich zu ihr bekennt. Die unmittelbare Intensität, die aus jedem seiner Bilder spricht, erwächst aus innerer Hingabe zur Natur, und die zahlreichen farbigen Abbildungen dieses Bandes bestätigen, daß — unbekümmert um die heutige Flucht vor ihr — diese Bereitschaft, verbunden mit dem Wissen um Tradition, gegenwartsnahen starken Aussagen durchaus nicht hinderlich ist. Die Begegnung mit Thomas Niederreuther löst nicht zuletzt aus diesen Gründen eine tiefe nachhaltige Wirkung aus. Er gibt keine Rätsel auf und will keine geben, aber er öffnet die Augen für das Wesentliche. Hier ist ein Mensch, der uns einlädt, sich gleich ihm zu freuen an Farben und Formen, und sogar noch an Stimmungen, die vielleicht nur durch einen Wolkenschatten hervorgerufen sind — unversehens aber eine Landschaft bedeutungsvoll oder ergreifend werden lassen. Man erfühlt es an der Seite des Malers, aber
Erhard Göpel wird auch dem Menschen Niederreuther gerecht, der nicht nur als Maler geboren ist und deshalb malen »muß«, sondern der obendrein über eine große Fabulierlust und Originalität der Beobachtung verfügt, und sich auch damit eine große Gemeinde schaffen konnte.
So wird dieser Band mit dem Aufriß seines malerischen und graphischen Werkes verdiente Resonanz finden und Thomas Niederreuther viele neue Freunde bringen — erlebt man doch eine schöpferische Natur, die bei aller herzhaften Weltzugeneigtheit eine tiefe Erlebniskraft ausstrahlt und Gültiges zu geben hat. Anton Sailer
Der Maler Thomas Niederreuther wurde in München am 1. Juli 1909 geboren. Eine abenteuerliche Jugend führte ihn auf weiten Reisen durch viele Länder Europas. Das Studium an europäischen Universitäten öffnete ihm die Augen für wirtschaftliche und kulturelle Zusammenhänge. Als Künstler ist Thomas Niederreuther Autodidakt, wenn er auch der Münchner Tradition, dem deutschen Expressionismus und der französischen Malerei mancherlei Anregungen verdankt. Seinen eigenen Stil fand er in den f'infziger Jahren vor den großen Motiven der europäischen Landschaft von Ot t bis Ischia. Auf den Münchner Ausstellungen im Haus der Kunst, den Ausstellungen des »Deutschen Künstlerbundes«, in Kollektivausstellungen in München, Mannheim und Köln ist er mit kraftvollen Werken seit fünfzehn Jahren regelmäßig hervorgetreten. Der vorliegende Band stellt sich mit zahlreichen farbigen und einfarbigen Abbildungen, einer Reihe von Beiträgen des Schriftstellers Thomas Niederreuther, der zwei Romane veröffentlicht hat, und einer umfangreichen Dokumentation die Aufgabe, diese ausgesprochene Individualität unter den deutschen Malern der zweiten Jahrhunderthälfte einem größeren Kreise von Kunstfreunden sichtbar zu machen. Vissza