Fülszöveg
Die „THEATERGESCHICHTE
OBERÖSTERREICHS IM 18.
JAHRHUNDERT" umfaßt einen
Entwicklungsabschnitt, der vom aus-
klingenden, vielfach aber noch stark
nachwirkenden Barock bis zur Auf-
klärung reicht. Ausgehend von
den wichtigsten Erscheinungsformen
(Spielplan, Inszenierungs- und Dar-
stellungsform, Bühnentypus und Pu-
blikumsstruktur) wird versucht, die
jeweilige Position des Theaters in den
verschiedenen geistigen und sozialen
Wirkungsbereichen zu umreißen.
Die Entwicklung des Berufsschau-
spielertums und der Brückenschlag
zur bürgerlichen Theaterkultur des be-
ginnenden 19. Jahrhunderts sind an
die Spitze der Betrachtung gerückt.
Von den kurzfristig wechselnden Gast-
spielen verschiedenster, oftmals von
sehr wTeit her kommender Wander-
truppen und von notdürftig errichte-
ten Hüttentheatern inmitten des
Jahrmarktgetriebes führt da der Weg
zu den ersten ständigen Bühnenhäu-
sern mit ganzjähriger Spielzeit und
festem Ensemble. Wiederholt wird in
diesem...
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Fülszöveg
Die „THEATERGESCHICHTE
OBERÖSTERREICHS IM 18.
JAHRHUNDERT" umfaßt einen
Entwicklungsabschnitt, der vom aus-
klingenden, vielfach aber noch stark
nachwirkenden Barock bis zur Auf-
klärung reicht. Ausgehend von
den wichtigsten Erscheinungsformen
(Spielplan, Inszenierungs- und Dar-
stellungsform, Bühnentypus und Pu-
blikumsstruktur) wird versucht, die
jeweilige Position des Theaters in den
verschiedenen geistigen und sozialen
Wirkungsbereichen zu umreißen.
Die Entwicklung des Berufsschau-
spielertums und der Brückenschlag
zur bürgerlichen Theaterkultur des be-
ginnenden 19. Jahrhunderts sind an
die Spitze der Betrachtung gerückt.
Von den kurzfristig wechselnden Gast-
spielen verschiedenster, oftmals von
sehr wTeit her kommender Wander-
truppen und von notdürftig errichte-
ten Hüttentheatern inmitten des
Jahrmarktgetriebes führt da der Weg
zu den ersten ständigen Bühnenhäu-
sern mit ganzjähriger Spielzeit und
festem Ensemble. Wiederholt wird in
diesem Zusammenhang auch die über-
aus wichtige Rolle des Laientheaters
sichtbar, das wesentlich zu diesem
Werdegang beiträgt. Ihm ist eben-
falls ein eigenes Kapitel gewidmet, in
dem so recht die kulturelle Begeiste-
rungsfähigkeit breiter Bevölkerungs-
schichten zum Ausdruck kommt. Ein
weiterer Abschnitt befaßt sich mit
dem Ordenstheater der Jesuiten, Be-
nediktiner und Augustiner Chorher-
ren, die in Linz und Steyr ebenso wie
in Kremsmünster, Lambach und St.
Florian auch im 18. Jahrhundert
noch über glänzende Bühneneinrich-
tungen verfügen und hier ein Reper-
toire verwirklichen, das von der geist-
lichen Moralität und der barocken
Prunkoper bis zur Mundartkomödie
und zum zeitgenössischen Lustspiel
alle dramatischen Kategorien ein-
schließt. Zuletzt folgt noch eine Dar-
stellung des religiösen Volksschau-
spiels, das mit seinen spätbarocken
Ausläufern noch bis tief in die Zeit
der Josephinisehen Spätaufklärung
lebendig bleibt und sich erfolgreich
über mancherlei staatliche oder kirch-
liche Verbote hinwegsetzt.
An den prägnantesten Beispielen wer-
den so die verschiedenen theatrali-
schen Leistungen in ihrer lebendigen
Wechselbeziehung mit Literatur, bil-
dender Kunst, Musik und Geistes-
geschichte aufgezeigt. Das Bild wäre
freilich unvollständig ohne die Fülle
der Details, die notwendig hinter den
großen Entwicklungszügen zurück-
treten. Die Ergänzung bietet ein An-
hang, der neben Spielplänen und Chro-
nologien im Anschluß an die einzelnen
Kapitel, auch eine ausführliche Biblio-
graphie bringt. Mit einer Aus-
wahl charakteristischer Illustrationen
schließt der Band ab.
Vissza