Fülszöveg
Tadeusz Makowski (1882-1932) gehört in Polen und
auch in Frankreich zu den bekanntesten Malern des
20. Jahrhunderts. Seine erstaunliche Popularität be-
ruht vermutlich auf der Synthese seiner angewandten
Mittel: Da ist die «thematische», «darstellende»
Komponente, der sich Elemente der avantgardisti-
schen Kunst seiner Zeit beigesellen. Diese Malerei
entspricht sowohl der älteren Generation, die es ge-
wohnt ist, den Zugang zu einem Bild vom erzählen-
den Inhalt zu suchen, als auch der Jugend, welche die
rein malerische Komposition von Form, Farbe und
Licht, unabhängig vom Inhalt, anspricht .
Tade Makowskis Welt ist eine Kinderwelt. Eine
unwiederholbare Welt, entsprossen seiner dichte-
rischen Vorstellungskraft. Doch seine Kinder, das
sind nicht gewöhnliche kleine Wesen, die, in kind-
lichen Situationen dargestellt, anmutig erscheinen,
weil sie klein, naiv, wehrlos, ja reizend sind. Seine
Kinder, unwirklich in ihrer menschlichen Gestalt,
haben das Aussehen...
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Fülszöveg
Tadeusz Makowski (1882-1932) gehört in Polen und
auch in Frankreich zu den bekanntesten Malern des
20. Jahrhunderts. Seine erstaunliche Popularität be-
ruht vermutlich auf der Synthese seiner angewandten
Mittel: Da ist die «thematische», «darstellende»
Komponente, der sich Elemente der avantgardisti-
schen Kunst seiner Zeit beigesellen. Diese Malerei
entspricht sowohl der älteren Generation, die es ge-
wohnt ist, den Zugang zu einem Bild vom erzählen-
den Inhalt zu suchen, als auch der Jugend, welche die
rein malerische Komposition von Form, Farbe und
Licht, unabhängig vom Inhalt, anspricht .
Tade Makowskis Welt ist eine Kinderwelt. Eine
unwiederholbare Welt, entsprossen seiner dichte-
rischen Vorstellungskraft. Doch seine Kinder, das
sind nicht gewöhnliche kleine Wesen, die, in kind-
lichen Situationen dargestellt, anmutig erscheinen,
weil sie klein, naiv, wehrlos, ja reizend sind. Seine
Kinder, unwirklich in ihrer menschlichen Gestalt,
haben das Aussehen hölzerner kleiner Puppen,
deren Gesichtszüge, wie es Puppen ziemt, vereinfacht,
kaum wahrnehmbar sind. Verkleidet in Überwürfe,
Umhänge, Kapuzen und Masken, sind sie Teil-
nehmer an irgendwelchen Maskeradenvorstellungen,
musikalischen Interludien . . . Makowskis
teatro dei piccolo verfügt weder über Bühne noch
Dekoration. Sein gemaltes Theater spielt keine
«Stücke» - es spielt das Leben, und die ungestalte,
hölzerne Marionette ist das Medium, durch das der
Künstler sich selbst offenbart, seine Wahrheit über
das Leben und den Menschen: er spricht vom ewigen
Drama des Daseins.
Wtadystawa Jaworska über Tade Makowski
Vissza