Fülszöveg
Ehepaar Wurmbrand 1948
Ex tenebris: „Während 14jähriger Kerkerhaft unter den Kommunisten in Rumänien verbrachte ich drei Jahre Kerkerhaft in einer Einzelzelle etwa neun Meter unter der Erde, ohne jemals die Sonne, den Mond oder die Sterne, die Blumen oder den Schnee oder
Nach der Haft
einen anderen Menschen als die Wärter und Verhörer, die mich schlugen und folterten, gesehen zu haben." Es ist kaum vorstellbar, daß ein Predigtband jemals durch so bewegende Worte eingeleitet wurde. Richard Wurmbrand hatte weder Bücher zum Lesen noch Papier zum Schreiben, und er predigte nicht zu seinen Wärtern, die einzigen Menschen, die er zu Gesicht bekam, sondern zu sich selbst. Er predigte zu sich selbst,
bis er die Predigten auswendig konnte. Sie waren nicht für später bestimmt, sondern bedeuteten lediglich den tapferen Versuch eines Gefangenen, seine Seele durch die unvergängliche Welt Gottes aufzurichten, eine Welt, die für ihn unabhängig war von den erschreckenden Geschehnissen der...
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Fülszöveg
Ehepaar Wurmbrand 1948
Ex tenebris: „Während 14jähriger Kerkerhaft unter den Kommunisten in Rumänien verbrachte ich drei Jahre Kerkerhaft in einer Einzelzelle etwa neun Meter unter der Erde, ohne jemals die Sonne, den Mond oder die Sterne, die Blumen oder den Schnee oder
Nach der Haft
einen anderen Menschen als die Wärter und Verhörer, die mich schlugen und folterten, gesehen zu haben." Es ist kaum vorstellbar, daß ein Predigtband jemals durch so bewegende Worte eingeleitet wurde. Richard Wurmbrand hatte weder Bücher zum Lesen noch Papier zum Schreiben, und er predigte nicht zu seinen Wärtern, die einzigen Menschen, die er zu Gesicht bekam, sondern zu sich selbst. Er predigte zu sich selbst,
bis er die Predigten auswendig konnte. Sie waren nicht für später bestimmt, sondern bedeuteten lediglich den tapferen Versuch eines Gefangenen, seine Seele durch die unvergängliche Welt Gottes aufzurichten, eine Welt, die für ihn unabhängig war von den erschreckenden Geschehnissen der Welt, welche die meisten Menschen für die Wahrheit halten. Im Nachwort zu den Predigten verzichtet er auf eigenes Denken — „Die Theologie ist für mich wie Wein: Je älter desto besser" —, und es war die alte Theologie, durch die er noch als Christ ans Tageslicht treten konnte. Die Predigten sind tief bewegend und zum Teil mit anspruchsvoller, religiöser Dichtung gleichzusetzen, Ehepaar Wurmbrand heute doch immer Stellen sie die
Gedanken eines Mannes dar, der seine Seele zu Gott erhebt und dabei niemals die rauhe Wirklichkeit der Welt, die ihn eingekerkert hat, unterschätzt. Hier zeigt sich, was Bonhoeffer unter „religionslosem Christentum" verstand, nämlich die innere Ruhe eines Christen, die Wurmbrand sogar bei jeglicher Entbehrung aufrechterhalten konnte. Er besaß nicht einmal eine Bibel. Die meiste Zeit verbrachte Wurmbrand im Dunkeln. Er versuchte tatsächlich, tagsüber zu schlafen und nachts wachzuliegen, um, wie er sagt, zu sich selbst zu predigen. Das Entscheidende, für Bonhoeffer und für Wurmbrand, wenn letzterer auch nicht darauf hinweist, ist, daß dem Menschen das Christentum mit seinen Schriften und Gottesdiensten genommen werden kann, sein Glaubenskern jedoch bestehen bleibt. The Times Literary Supplement
Rev. David Edwards, Dekan des King's College, Cambridge: „Hier wird das Evangelium in der Hölle verkündet."
Der Dekan der St. Paul's Kathedrale London schreibt: „Ein atemberaubendes Buch."
Die Predigten Richard Wurmbrands lassen fundiertes Wissen und Verständnis der Bibel deutlich erkennen. Es ist beeindruckend, daß er zur Vorbereitung seiner Predigten keine Bibel zur Verfügung hatte. Richard Wurmbrand ist eine große Persönlichkeit unserer Zeit, auch wenn wir mit seinem Gedankengut und seinen Prinzipien nicht immer übereinstimmen. Bei der Konfrontation mit den Problemen eines Menschen, dessen Innerstes durch Folterungen bis in die Tiefe bloßgelegt wurde, hat es häufig den Anschein, als stünde Gott ihm nicht zur Seite. Doch nach Beendigung seiner Qualen wird klar, daß Gott immer zugegen ist und ihm stets neuen Mut macht. Erst durch mehrmaliges Lesen werden wir die große Bedeutung dieser überbrachten Botschaft wirklich schätzen können, und es wächst die Erkenntnis, daß ein Mensch, der einen so starken Glauben wie Richard Wurmbrand hat, die schweren Qualen der Gefangenschaft und die ständige Beeinflussung kommunistischer Philosophie mit Hilfe des lebendigen Evangeliums Jesu Christi ertragen kann und nicht unterliegt. „The Reader", London
Aussaat Verlag Wuppertal
Vissza