Archäologisches Nationalmuseum Athen

Előszó

NATIONALMUSEUM ATHÉN
EINFÜHRUNG
Dieser Bildband zeigt die bedeutendsten Werke aus dem Nationalmuseum in Athén in besonders überlegten Aufnahmen. Er will keinen Museumskatalog ersetzen, son-dern die Erinnerung des Reisenden wachhalten und weithin eine Vorstellung der Sammlung vermitteln.
Der einleitende Text skizziert Geschichte und Bedeutung des Museums. Er ver-sucht, die abgebildeten Denkmáler in einen knappén entwicklungsgeschichtlichen Rahmen zu stellen, der dem Laien Zusammenhánge andeutet. Auf Veröffentlichun-gen, die sich eingehend mit griechischer Kunst befassen und weitere Literaturhin-weise enthalten, ist am Schlufi verwiesen.
Die Geschichte des Nationalmuseums in Athén beginnt mit der Geschichte des neuen griechischen Staates: mit dem Ende der Befreiungskriege gegen die Türkén (1821-1829). Die Besinnung auf die grófién Ahnen hatte bereits bei der Erhebung eine elementare Rolle im Volksbewufitsein gespielt. So verband sich das neue Na-tionalgefühl mit der Sorge für die antiken Denkmáler. Ihre Sammlung und Erhaltung wurde zu einem vornehmen Ziel des neuen Staates.
1829 entstand in Agina ein Zentralmuseum, das die Funde aus allén Teilen des Landes aufnahm. Zugleich wurde den planlosen Grabungen ein Ende gesetzt und die Ausfuhr von Kunstwerken so weit wie möglich unterbunden. 1834 brachte man den Hauptbestand in die neue Hauptstadt Athén (vorher Nauplia) und stellte ihn dort im Theseion auf. Da die Funde immer mehr zunahmen, dienten nacheinander die Bi-bliothek des Hadrian, der Turm der Winde, die Propyláen und andere alte und neue Gebáude als Ausstellungsraume. Die Skulpturen der Akropolis fanden dann in dem dort eingerichteten Museum einen endgültigen Platz. Für die íibrigen Denkmáler stiftete Bernardakis 1874 das Gebáude des Nationalmuseums. Im Jahr 1889 war der Bau an der Patissiastrafie vollendet, der spáter noch einmal erweitert werden mufite. Das neue, östlich vom altén entstandene Gebáude ist gegen 1925 angefangen und 1939 vollendet worden, gerade am Vorabend des zweiten Weltkrieges. UmdieKunst-werke vor den Gefahren und Zerstörungen des Krieges zu schtitzen, wurden alle Statuen und anderen Schátze in die unterirdischen Keller des Museums gebracht und dort und auch an anderen Orten sorgfáltig geordnet. Mehrere Jahre vergingen spáter, nach dem Kriege, bis alle diese Kunstwerke, hervorgeholt und gereinigt, ihre Plátze im Museum wieder einnehmen konnten.
Um 1963, als dieser Band erstmals erschien, waren die meisten dieser Statuen nur vorláufig irgendwo aufgestellt; ein grofier Teil der Sálé des Museums, der ganze rechte Flügel, war dem Publikum verschlossen. Allmáhlich wurde manches in den Sálén geándert, um die Figuren an ihren definitíven Piátzen unterzubringen; bald fand die Eröffnung aller Ráume des Museums statt, mit Ausnahme derer des neuen Gebáudes, die noch geschlossen sind. Unter diesen Umstánden wurde eine Anpas-sung des Textes dieses Führers an die heutige Reihenfolge des Ausstellungsgutes notwendig. Zudem sollte die Neuauflage um Bilder mehrerer Kunstwerke erweitert werden, die zur Zeit der Erstauflage noch nicht ausgestellt waren. Das Nationalmuseum von Athén enthált heute die gröfite geschlossene Sammlung altgriechischer Denkmáler, besonders ausgezeichnet durch den umfassenden Be-stand an kykladischen und mykenischen Funden. Von der archaischen, klassischen Vissza