Spiel des Zufalls

Fülszöveg

Einem Spiel des Zufalls verdankt es Charles Powell, daß er seine seemännische Laufbahn als Zweiter Offizier auf dem Segelfrachtschiff „Ferndale" unter dem Kommando des tüchtigen Kapitäns Roderick Anthony beginnen kann. Nächst dem Kapitän ist dessen Frau Flora für ihn das faszinierendste Wesen an Bord: so jung wie er selbst, anziehend, scheu und geheimnisvoll. Mrs. Anthony ist eng an ihren Vater gekettet, einen unzugänglichen, harten alten Mann, und Powell braucht nicht lange, um herauszufinden, daß die übrigen Seeleute diese beiden mit Mißtrauen und Abneigung betrachten. Er weiß ebensowenig wie alle andern, wer Mrs. Anthony und wer ihr Vater ist und weshalb der Kapitän die Gesellschaft seiner Frau und seines Schwiegervaters meidet; er vermag sich nicht zu erklären, aus welchen Gründen es zu der Kata-
Strophe kommt, die er als einziger Augenzeuge miterlebt, und erst viele Jahre später begegnet er - wieder durch einen Zufall -dem Mann, der den Schlüssel zu den Ereignissen auf der... Tovább

Fülszöveg

Einem Spiel des Zufalls verdankt es Charles Powell, daß er seine seemännische Laufbahn als Zweiter Offizier auf dem Segelfrachtschiff „Ferndale" unter dem Kommando des tüchtigen Kapitäns Roderick Anthony beginnen kann. Nächst dem Kapitän ist dessen Frau Flora für ihn das faszinierendste Wesen an Bord: so jung wie er selbst, anziehend, scheu und geheimnisvoll. Mrs. Anthony ist eng an ihren Vater gekettet, einen unzugänglichen, harten alten Mann, und Powell braucht nicht lange, um herauszufinden, daß die übrigen Seeleute diese beiden mit Mißtrauen und Abneigung betrachten. Er weiß ebensowenig wie alle andern, wer Mrs. Anthony und wer ihr Vater ist und weshalb der Kapitän die Gesellschaft seiner Frau und seines Schwiegervaters meidet; er vermag sich nicht zu erklären, aus welchen Gründen es zu der Kata-
Strophe kommt, die er als einziger Augenzeuge miterlebt, und erst viele Jahre später begegnet er - wieder durch einen Zufall -dem Mann, der den Schlüssel zu den Ereignissen auf der „Ferndale" in der Hand hält. Der Roman „Spiel des Zufalls" wurde 1912 abgeschlossen. Joseph Conrad (1857-1924) gelang damit der Durchbruch zur Anerkennung bei einem zahlreichen Lesepublikum. Wie er erzählt, wie er die Zeitabfolge außer acht läßt und von einseitigen, unvollständigen äußeren Beobachtungen her allmählich zu den tatsächlichen Aktionen und inneren Zwisten seiner Figuren vordringt, wie er mit noch nicht Geklärtem und Unzusammenhängendem tiefe Konflikte ahnen läßt, eine große unruhige Spannung erzeugt, die er schließlich in verschiedenen dramatischen Höhepunkten auflöst, das ist meisterhaft. Vissza