Előszó
VORWORT
Für die vorliegende Neuausgabe der Sonaten und Partiten für Violine allein von J.S.Bach wurde als Unterlage die Rust-Priegersdhe Handschrift benutzt, die auch der Joadhim-Moser-sehen Ausgabe zugrunde liegt. Diese Originalfassung wurde der vorliegenden Neurevision unverändert beigegeben, so daß der Spieler die Möglichkeit hat, Original und Revision in jedem Takte vergleichend zu übersehen. Die Grundsätze, von denen sich der Herausgeber bei seiner Arbeit leiten ließ, seien nachfolgend in Kürze aufgeführt.
I. Die gewählten Phrasierungszeichen entspringen in erster Linie dem Bedürfnis der Emanzipation vom Zwang des Taktstrichs. „Mehr als bei irgendeinem anderen Künstler ist bei Bach die Takteinteilung nur eine äußere Verpackung von Themen, deren Metrik überhaupt nicht mehr in einfachen Taktarten darzustellen ist" <Alb. Schweitzer, „J. S. Bach" S. 348>. Das äußere Kennzeichen dieser Unabhängigkeit von der üblichen Takteinteilung bildet die als Ab« grenzungsmittel einzelner Phrasen oder Figuren gedachte Cäsur</>:
Partita II. Allemande.
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Die Cäsur braucht jedoch nicht immer die Gestalt einer zeitlich meßbaren Unterbrechung anzunehmen — zuweilen genügt der bloße Gedanke an sie, um in unmeßbarer Weise zwei Gebilde voneinander getrennt auszuführen:
Partita II. Allemande.
In gewissen Fällen wird die Cäsur durch eine schärfere dynamische Abstufung ersetzt:
Partita II. Courante.
Auch der Saitenwechsel kann unter Umständen als Trennungs-mittel dienen.
Partita II. Allemande.
Wenngleich die Cäsur insbesondere in der Ausführung homophoner Sätze ein unerläßliches Mittel zum tieferen Verständnis der Linienführung sowie der harmonischen Entwicklung darstellt, so kann hingegen ihre übermäßige Anwendung eine Zersplitterung mit sich bringen, die die einheitliche, die große Linie in der Wiedergabc nicht zur Entfaltung kommen läßt. Die Cäsur stellt demnach ein Hilfsmittel für die Ausführung dar, das nur dort anzuwenden ist, wo es zum Verständnis der Struktur des darzustellenden Werkes unbedingt notwendig erscheint. Der im Legato oder im Detache zuweilen angebrachte horizontale Strich <—> bedeutet die Verbreiterung einzelner als Höhepunkte oder als Pfeiler der musikalischen Entwicklung gedachten Noten.
Partita III. Gavotte.
II. Der Herausgeber war bemüht, das äußerliche Notenbild nach Möglichkeit zu vereinfachen. Daher unterblieb die Notierung des am zweckmäßigsten zu gebrauchenden Bogenteiis <Fr. M. Sp.>. Desgleichen wurde in den meisten Fällen davon abgesehen, die bei mehrstimmigen Sätzen im Original ausgeschriebenen Pausen schweigender Stimmen, deren Anblick eine unnötige optische Belastung bedeutet, zu notieren.
III. In der vorliegenden Ausgabe wurde zum erstenmal der Versuch gemacht, die einzelnen Noten werte der tatsächlichen Ausführung in der Praxis anzupassen. Diese Änderung der originalen Notenwerte wird bedingt, entweder durch zwangsläufige geigen technische Ursachen, wie in:
Partita I. Allemande.
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oder im Interesse einer klaren und korrekten Stimmführung, hauptsächlich in fugierten Sätzen:
Sonata I. Puga.
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Sonata II. Fuga.
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10620.
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