Bohemund

Fülszöveg

D
er Kaiserpalast zu Byzanz mit hängenden Rosengärten bis ans Meer, parfümierten Springbrunnen, Pergolen voll griechischer Skulpturen aus edelster Zeit, Sälen aus Edelsteinmosaik, Liebesgemächern von beispiellosem Raffinement, bieten sich hier als Warte zu einer Weltschau ohnegleichen: Zwei Rassen, zwei Zeitalter sdimettern vor seinen goldenen Toren aufeinander ein. Hauptgestalt ist Bohemund von Apulien, Sohn Robert Guiscards mit dem Normannenheer. Dieser Wikinger, „sein Name ist ein Schrecken, sein Anblick eine Augenweide", erobert im Drang nach Grenzenlosem über sich hinaus Antiochia, liegt in Khorassan drei Jahre als Gefangener des Emirs von Sirvas, reißt sich frei, entkommt über das Mittelmeer in einem Sarg, einen toten Hahn auf der Brust; jubelnd empfangt den Totgeglaubten ganz Europa. In der Kathedrale von Chartre, bei seiner Hochzeit mit der Tochter des Königs von Frankreich, predigt er dann, einem wilden Engel gleich, den Kreuzzug — diesmal nicht gegen den Islam — nein,... Tovább

Fülszöveg

D
er Kaiserpalast zu Byzanz mit hängenden Rosengärten bis ans Meer, parfümierten Springbrunnen, Pergolen voll griechischer Skulpturen aus edelster Zeit, Sälen aus Edelsteinmosaik, Liebesgemächern von beispiellosem Raffinement, bieten sich hier als Warte zu einer Weltschau ohnegleichen: Zwei Rassen, zwei Zeitalter sdimettern vor seinen goldenen Toren aufeinander ein. Hauptgestalt ist Bohemund von Apulien, Sohn Robert Guiscards mit dem Normannenheer. Dieser Wikinger, „sein Name ist ein Schrecken, sein Anblick eine Augenweide", erobert im Drang nach Grenzenlosem über sich hinaus Antiochia, liegt in Khorassan drei Jahre als Gefangener des Emirs von Sirvas, reißt sich frei, entkommt über das Mittelmeer in einem Sarg, einen toten Hahn auf der Brust; jubelnd empfangt den Totgeglaubten ganz Europa. In der Kathedrale von Chartre, bei seiner Hochzeit mit der Tochter des Königs von Frankreich, predigt er dann, einem wilden Engel gleich, den Kreuzzug — diesmal nicht gegen den Islam — nein, gegen Byzanz, das er so haßt und bewundert, denn dieses Gebilde, alt wie Gott, steht einzig seiner Welteroberung entgegen. Von Dalmatien aus greift er es an, das Heer erliegt der überlegenen Giftgasbombentechnik des „Griechischen Feuers", doch er selbst bleibt Sieger; halb Kleinasien bietet ihm als Friedenspreis der Kaiser. Sein Blut, das Blut Guiscards begründet später das sizilische Normannenreich. Drei Frauen gehen durch sein Leben; die vierzehnjährige Anna, Prinzessin von Byzanz, Melaz von Khorassan, Konstanze von Frankreick. Aller Glanz gewaltigen Weltgeschehens liegt auf den kühnen und holden Gestalten dieser Epoche gesammelt.
GOTEN-VERLAG LEIPZIG Vissza