Fülszöveg
Das Amt des Priesters fordert zu jeder Zeit ein immer wieder erneuer-tes und vertieftes Bedenken der Hei-ligkeit und GröíSe dieses Dienstes. Bouyer deutet das Priestertum vom trinitarischen Geheimnis her. Chri-stus ist das Wort Gottes, das an die Menschen gerichtet ist, um diese wieder zum Vater zurückzuführen. Der Priester, der Apostel, der Ge-sandte Jesu Christi, hat den Auftrag, den Menschen dieses Wort Gottes, Christus, zu verkünden. Dadurch nimmt er an der Sendung der zwei-ten göttlichen Person teil. An der Sendung des Heiligen Geistes hat der Priester in seinem sakramentalen Dienst teil. Er ist der Spender der Sakramente, in denen das Wort Gottes „Geist und Leben" wird. Durch den Priester, in allém, was der Priester kraft seiner Priester-weihe tut und ist, wird Gott, seine Liebe, der Welt dargeboten. Und gleichzeitig soll durch den Priester die Welt Gott dargeboten werden. Als vom göttlichen Wort Gesendeter ist der Priester auch der Diener des Wortes. Bouyer legt...
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Fülszöveg
Das Amt des Priesters fordert zu jeder Zeit ein immer wieder erneuer-tes und vertieftes Bedenken der Hei-ligkeit und GröíSe dieses Dienstes. Bouyer deutet das Priestertum vom trinitarischen Geheimnis her. Chri-stus ist das Wort Gottes, das an die Menschen gerichtet ist, um diese wieder zum Vater zurückzuführen. Der Priester, der Apostel, der Ge-sandte Jesu Christi, hat den Auftrag, den Menschen dieses Wort Gottes, Christus, zu verkünden. Dadurch nimmt er an der Sendung der zwei-ten göttlichen Person teil. An der Sendung des Heiligen Geistes hat der Priester in seinem sakramentalen Dienst teil. Er ist der Spender der Sakramente, in denen das Wort Gottes „Geist und Leben" wird. Durch den Priester, in allém, was der Priester kraft seiner Priester-weihe tut und ist, wird Gott, seine Liebe, der Welt dargeboten. Und gleichzeitig soll durch den Priester die Welt Gott dargeboten werden. Als vom göttlichen Wort Gesendeter ist der Priester auch der Diener des Wortes. Bouyer legt eindringlich dar, wie sehr das Gotteswort die eigent-liche Welt des Priesters sein mufi; wie sein Studium, sein Denken, sein Gebet und sein Wirken ganz aus diesem Wort schöpfen und davon durchdrungen sein müssen. Er muí5 aus der Quelle trinken, damit er gleichsam der Kanal sein kann, durch den das Gotteswort den Menschen zu-
geleitet wird. Er, der die Welt wan-deln soll, mufi zuerst selbst von diesem Wort bis in sein innerstes Wesen gewandelt sein. Um dem Wort und dem Sakrament zu dienen, mufi der Priester ein Mann des Gebetes sein, der seine Seele un-ablássig dem Gotteswort ausliefert und sich von ihm gestalten lá6t. Das Breviergebet, das eigentliche Gebet der Kirche und des Priesters, hat keine andere Bedeutung. Das persön-liche Gebetsleben kann nur hier seinen Ausgang nehmen und wieder dahin zurückführen. Das Herz des priesterlichen Gebetes ist das Eucha-ristiegebet, die grofie Danksagung, worin der Priester die Welt und die Menschen in Christus wieder dem Vater darbringt.
Bei jedem dieser Punkte führt die Schau des Glaubens zur konkrétén Verwirklichung in dieser unserer Welt, wobei Fragen der Priester-ausbildung, der Predigt, der Seel-sorge, der liturgischen Feier berührt und Mififormen blofigestellt werden. Die untrennbare Einheit von Glau-bensschau und Leben deutet Bouyer an drei groíSen biblischen Gestalten, an Dávid, Paulus und Maria, in denen die Aufgabe des Priesters ihre Vorgestalt oder ihre Erfüllung findet. Und zuletzt stellt Bouyer seine Dar-stellung des Priestertums unter das Gleichnis des „Guten Hirten der Schafe", in dem sich die Erlöserliebe des Vaters offenbart.
Vissza