Fülszöveg
lEj I
'.i
ii'h t
i ¦
' Vi ii J',
.1' ' Vi;' -' hi
' inr'I I
/ !i 'i f' ¦ I
I^-: ' ] l- ' (V' r'(.r'l .
i i: l.ü.
1 1
' " "Vi- S^I^ i' 'i <
Wenn die ältesten romanischen Verse von Kriegsdaten erzählten, dann für lange Zeit die religiöse und erbauliche Dichtung allein den rätischen Laut beschwingte, so öffnet der romanischen Sprache die Muse Increschantüm, das Heimweh, das Tor zur neueren Poesie. In Italien, überall, fern der Heimat, wo sie ihr Brot suchen mußten, bildeten Söhne der Bündner Täler den Mutterlaut zum Gedicht, das durch die Sehnsucht verschönte Bild des Jugendlandes vor dem innern Auge aufzurufen. Erst als Unbehauster und Entwurzelter vermochte Gion AntonI Huonder das kernige Selbstbekenntnis seines «Pur suveran» wie in Erz zu hauen. Von den «Zugschwalben» lernten auch die seßhaft Gebliebenen den Wohlklang romantischen und nachromantischen Singens.
Peider Lansels «Musa Rumantscha» zeigte in ihrem Querschnitt den erstaunlichen Reichtum bündner-romanischer...
Tovább
Fülszöveg
lEj I
'.i
ii'h t
i ¦
' Vi ii J',
.1' ' Vi;' -' hi
' inr'I I
/ !i 'i f' ¦ I
I^-: ' ] l- ' (V' r'(.r'l .
i i: l.ü.
1 1
' " "Vi- S^I^ i' 'i <
Wenn die ältesten romanischen Verse von Kriegsdaten erzählten, dann für lange Zeit die religiöse und erbauliche Dichtung allein den rätischen Laut beschwingte, so öffnet der romanischen Sprache die Muse Increschantüm, das Heimweh, das Tor zur neueren Poesie. In Italien, überall, fern der Heimat, wo sie ihr Brot suchen mußten, bildeten Söhne der Bündner Täler den Mutterlaut zum Gedicht, das durch die Sehnsucht verschönte Bild des Jugendlandes vor dem innern Auge aufzurufen. Erst als Unbehauster und Entwurzelter vermochte Gion AntonI Huonder das kernige Selbstbekenntnis seines «Pur suveran» wie in Erz zu hauen. Von den «Zugschwalben» lernten auch die seßhaft Gebliebenen den Wohlklang romantischen und nachromantischen Singens.
Peider Lansels «Musa Rumantscha» zeigte in ihrem Querschnitt den erstaunlichen Reichtum bündner-romanischer Dichtung.
Doch die Zeit zu einer Erneuerung war gekommen mit der Gefahr der Wiederholung und des leichten- Nachsingens, auch mit dem Herüberschlagen der Wellen neuer europäischer Lyrik
in unser Land. Andri Peer hat schon früh begonnen, seine Sprache straffer zu fügen, ihr neue Lichter abzugewinnen und in Verse von mitreißender Bewegung zu bannen.
Leidenschaftliches Erleben ist durch strenge Kunst in gültige Form gegossen. Was diese Gedichte auszeichnet, ist nicht mehr die alte Reimfreude und der glatte Fluß der Verse, sondern die kühne Wortwahl, das prägnante Bild und die Dichte der Aussage. Von den fünfzehn Gedichten der «Sgrafits» beschwört nur eines das Engadin, und zwar in mahnendem, nicht in sehnsüchtigem Ton. Die andern erwuchsen aus den Eindrücken von Paris, mit denen sich der junge Bündner auseinandersetzen mußte.
Die viersprachige Schweiz ist zu reich, als daß wir uns die Kulturgaben aller Sprachgebiete ganz zu eigen machen könnten. Hier bei Andri Peers «Sgrafits» ist der Glücksfall eingetreten, daß ein Dichter, Urs Oberlin, die Texte ins Deutsche herübernahm mit jener Einfühlung und künstlerischen Zucht, die dem Original treu bleibt, indem sie es verwandelt.
Ad. R.
fif. . ¦ i'ii ,1 'r ,
i If! r ,
; 'm
Vissza