Schubert

Fülszöveg

Franz Schubert: das Genie, der leise Rebell, der unglücklich Liebende. Mit sicherem Blick fíir das Wesentliche zeichnet Peter Hártiing in seinem neuen Román die Lebensstationen des groBen Komponisten nach und entfiihrt mit einer zur Musik gewordenen Sprache in die Welt schöner Klánge, déren heitere Leichtigkeit erkauft ist mit tiefem Leid. In der Enge und dem Larm des Schulhauses auf dem Himmelpfortgrund in Wien, wo Schuberts Vater Lehrer ist und die Mutter ein Kind nach dem anderen gebiert, zeichnet sich früh der Konflikt zwischen Vater und Sohn ab: Musizieren gilt als Beiwerk, Komponieren nicht als Beruf. Ausgewáhlt von Kaisers Gnaden, entkommt der Sángerknabe der k.k. Hofkapelle im Konvikt der Autoritat des Vaters. Seine erste Komposition entsteht, ein Stück »Fűr Klavier zu vier Handen«. Er findet seine ersten Freunde, die ihn schützen und bei denen er in Zukunft wohnen wiid, die ihn lieben und denen er sich doch entzieht. Früh lemt er, sich im Überwachungsstaat Metternichs zu... Tovább

Fülszöveg

Franz Schubert: das Genie, der leise Rebell, der unglücklich Liebende. Mit sicherem Blick fíir das Wesentliche zeichnet Peter Hártiing in seinem neuen Román die Lebensstationen des groBen Komponisten nach und entfiihrt mit einer zur Musik gewordenen Sprache in die Welt schöner Klánge, déren heitere Leichtigkeit erkauft ist mit tiefem Leid. In der Enge und dem Larm des Schulhauses auf dem Himmelpfortgrund in Wien, wo Schuberts Vater Lehrer ist und die Mutter ein Kind nach dem anderen gebiert, zeichnet sich früh der Konflikt zwischen Vater und Sohn ab: Musizieren gilt als Beiwerk, Komponieren nicht als Beruf. Ausgewáhlt von Kaisers Gnaden, entkommt der Sángerknabe der k.k. Hofkapelle im Konvikt der Autoritat des Vaters. Seine erste Komposition entsteht, ein Stück »Fűr Klavier zu vier Handen«. Er findet seine ersten Freunde, die ihn schützen und bei denen er in Zukunft wohnen wiid, die ihn lieben und denen er sich doch entzieht. Früh lemt er, sich im Überwachungsstaat Metternichs zu ducken und zu schweigen. Unerfüllte Lieben lassen ihn die dunklen Beziike seiner Seele noch schaifer empfinden. Die Nachbarstochter Therese Grob weist ihn ab, von der Komtesse Karoline von Esterházy trennt ihn der Stand.

Ein Leben in kleinen Zimmern beginnt, selten hat er eins für sich alléin, ein Leben in Wirtsháusern, auf den Gassen, in den Salons: ein unerhört konzentrierter Morgenarbeiter, ein Nachtschwármer und Saufkumpan und schlieBlich, als sein Ruhm wáchst, als die »Schubertiaden« der letzte Schrei einer musikalisch hochgebildeten, vergnügungssüchtigen Wiener Gesellschaft werden, der begehrte, bewunderte Mittelpunkt der Wiener Salons, bis er sechsundzwanzigjáhrig von einer unheilbaren Krankheit befallen wird. Hártlings Schubert hat die Abgründe der Gefühle kennengelernt, die Vergánglichkeit des Menschen mitten im Leben. Aus der Schilderung dieser Untiefen empfángt der Román seine groBe Intensitat, seine sinnlich-körperliche Gegenwart, seinen melancholischen Glanz. Vissza