Schottland

Fülszöveg

über das Buch: Lange war es nur das Land, in dem Blut und Whisky fließt, das Regenland, aus dem die Schottenröcke und Schottenwitze kommen, Johnny Walker, die Glasgow Rangers und das Monster von Loch Ness. Aber Schottland ist mehr als die Summe seiner Klischees. Es war schon im 19. Jahrhundert Inbegriff einer romantischen Natur, Landschaft für In-dividuahsten. Das ist es, mehr denn je, auch im Zeitalter des Tourismus: ein romantisches Reiseland jenseits des Massenverkehrs.
Schottland war immer, klimatisch und ökonomisch, ein Land des Mangels. Immer lag es, historisch und kulturell, am Rand Europas und meist im Schatten Englands. Aus dieser Not- und Randlage hat Schottland einen ganz eigenen, erstaunlich reichhaltigen Beitrag zur europäischen Kultur entwik-kelt. Das vor allem will dieses Buch vermitteln: das Vergnügen einer Entdeckungsreise. Sie führt von den Abteien der Borders zu den prähistorischen Siedlungen der Orkney-Inseln, von den Burgen der Highlands zu den Bauernhäusern... Tovább

Fülszöveg

über das Buch: Lange war es nur das Land, in dem Blut und Whisky fließt, das Regenland, aus dem die Schottenröcke und Schottenwitze kommen, Johnny Walker, die Glasgow Rangers und das Monster von Loch Ness. Aber Schottland ist mehr als die Summe seiner Klischees. Es war schon im 19. Jahrhundert Inbegriff einer romantischen Natur, Landschaft für In-dividuahsten. Das ist es, mehr denn je, auch im Zeitalter des Tourismus: ein romantisches Reiseland jenseits des Massenverkehrs.
Schottland war immer, klimatisch und ökonomisch, ein Land des Mangels. Immer lag es, historisch und kulturell, am Rand Europas und meist im Schatten Englands. Aus dieser Not- und Randlage hat Schottland einen ganz eigenen, erstaunlich reichhaltigen Beitrag zur europäischen Kultur entwik-kelt. Das vor allem will dieses Buch vermitteln: das Vergnügen einer Entdeckungsreise. Sie führt von den Abteien der Borders zu den prähistorischen Siedlungen der Orkney-Inseln, von den Burgen der Highlands zu den Bauernhäusern der Hebriden, von der gälischen Volkskunst bis zur Pop Art Paolozzis. Es ist eine Reise durch literarische Landschaften, zu historischen Schauplätzen: Auf den Spuren von Shakespeares Macbeth und Schillers Maria Stuart, an den Tatort von R. L. Stevensons »Dr. Jekyll und Mr. Hyde« und zu Theodor Fontanes »Brücke am Tay«. Vorgestellt werden schottische Künstler von europäischem Rang: Dichter wie Robert Burns und Walter Scott, Architekten wie Robert Adam und Mackintosh, Fotografen wie Hill und Adamson. Der Autor besucht die alten Landschlösser und ihre heutigen Besitzer, die Herzöge von Argyll, Atholl und
Sutherland, die großen Adelsfamilien Schottlands. Er beschreibt nicht nur die landschaftliche Schönheit der Highlands, sondern auch die weniger schönen ökonomischen Hintergründe: die Zwangsumsiedlungen der Bauern im 19. Jahrhundert und die Wirtschaftsprobleme von heute. Er besichtigt die legendären Schlachtfelder der schottisch-englischen Geschichte und die Bucht von Scapa Flow, wo die deutsche Flotte sich selbst versenkte. Neben einem umfangreichen Kapitel über die Festivalstadt Edinburgh und seine georgianische Prachtarchitektur steht ein Plädoyer für das >häßliche< Glasgow, die proletarische, verbaute, vitale Stadt am Clyde. Immer wieder begegnet der Reisende von heute prominenten Vorgängern: Chopin in einem schottischen Landhaus, Mendelssohn auf den Hebriden, Queen Victoria und Joseph Beuys in den Highlands, Odysseus auf Fair Isle, der Insel der Kirke. Schließlich, nicht zuletzt, ist dies auch ein Führer zu den schönsten Golfplätzen, zu den Webstühlen des Harris Tweed und zu den Quellen des Whiskys.
Über den Autor: Peter Sager wurde 1945 in Sielbeck (Schleswig Holstein) geboren. Nach seiner Promotion über die Lyrik der Nelly Sachs (Bonn, 1970) Kunstkritiker und bis 1975 Rundfunkredakteur in Köln. Seitdem Reporter der Wochenzeitung DIE ZEIT. Buchveröffentlichungen: Neue Formen des Realismus (Köln 1973), Heinrich Riebesehls Agrarlandschaften (Bremen 1979) und in der Reihe der DuMont Kunst-Reiseführer Süd-England (Köln 1977) und Wales (Köln 1985). Peter Sager lebt mit Frau und Tochter in Hamburg. Vissza