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Schönbrunn

Ein Schloß und seine Welt

Szerző
Szerkesztő
Lektor
Fotózta
Bécs
Kiadó: Verlag Fritz Molden
Kiadás helye: Bécs
Kiadás éve:
Kötés típusa: Vászon
Oldalszám: 192 oldal
Sorozatcím:
Kötetszám:
Nyelv: Német  
Méret: 30 cm x 25 cm
ISBN: 3-217-00954-1
Megjegyzés: Színes és fekete-fehér fotókkal.
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Fülszöveg


Wenn man, an einem späten Herbsttag etwa, über die breiten Kieswege durch den Schönbrun-ner Schloßpark über den sanften Abhang hinauf zur Gloriette geht; wenn man sich dann, oben angekommen, umwendet und nach unten blickt: Dann scheint für einen kurzen Augenblick, bis der Straßenlärm wieder ins Bewußtsein dringt, die Zeit vor zweihundert Jahren stehengeblieben zu sein und man spürt das Herz des alten Österreich wieder, hier, wo es aufgehört hat, zu schlagen.
Das Schloß von Schönbrunn war bis 1918 untrennbar mit Österreichs Schicksal verbunden, ja es war Österreichs Schicksal. Hier beriet Maria Theresia mit ihrem Kanzler Kaunitz, hier rebellierte Josef II. gegen seine übermächtige Mutter; Napoleon hielt zum Zeichen seiner Herrschaft über das besiegte Habsburgerreich in Schönbrunn Hof, und sein Sohn, der Herzog von Reichstadt, fristete sein tuberkulöses Leben als Gefangener Metternichs im ehemaligen Schlafzimmer Maria Theresias; zwei Jahre vor dem Tod des jungen Herzogs wurde dann... Tovább

Fülszöveg


Wenn man, an einem späten Herbsttag etwa, über die breiten Kieswege durch den Schönbrun-ner Schloßpark über den sanften Abhang hinauf zur Gloriette geht; wenn man sich dann, oben angekommen, umwendet und nach unten blickt: Dann scheint für einen kurzen Augenblick, bis der Straßenlärm wieder ins Bewußtsein dringt, die Zeit vor zweihundert Jahren stehengeblieben zu sein und man spürt das Herz des alten Österreich wieder, hier, wo es aufgehört hat, zu schlagen.
Das Schloß von Schönbrunn war bis 1918 untrennbar mit Österreichs Schicksal verbunden, ja es war Österreichs Schicksal. Hier beriet Maria Theresia mit ihrem Kanzler Kaunitz, hier rebellierte Josef II. gegen seine übermächtige Mutter; Napoleon hielt zum Zeichen seiner Herrschaft über das besiegte Habsburgerreich in Schönbrunn Hof, und sein Sohn, der Herzog von Reichstadt, fristete sein tuberkulöses Leben als Gefangener Metternichs im ehemaligen Schlafzimmer Maria Theresias; zwei Jahre vor dem Tod des jungen Herzogs wurde dann jener Kaiser geboren, mit dem das. alte Österreich starb: Franz Joseph. Die zwei Jahre nach seinem Tod waren nur noch Agonie, bis Karl I. im November 1918 im Blauen Chinesischen Salon die Regierungsgeschäfte - und zugleich das Schloß - an die Vertreter der Republik übergab. Damit war Schönbrunns Rolle als politisches Zentrum ausgespielt und es versank in einen Dornröschenschlaf, aus dem es bis heute nicht wieder erwacht ist.
Der Nimbus des Kaiserlichen ist schwächer geworden und wird endlich ganz vergehen; Schönbrunn als steingewordenes Symbol Österreichs aber wird bleiben. „Schönbrunnergelb" sind heute noch viele alte Bauten im Gebiet der ehemaligen Monarchie, „Schönbrunnerdeutsch" unterscheidet in Wien nach wie vor das distinguierte vom gewöhnlichen Volk. Und doch -Ironie des Schicksals - sollte diese steingewordene Haydn-Symphonie, wie sie uns heute erscheint, ursprünglich Abbild und Konkurrenz der Residenz des damaligen Erbfeindes werden, des Schlosses von Versailles. Die Mittel haben nicht ausgereicht, es ebenso prunkvoll zu machen - Gott sei Dank, möchte man heute sagen. Kaiser Leopold I. ließ Schönbrunn nach
(Fortsetzung auf der hinteren Klappe)
Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach für seinen Sohn, den früh verstorbenen Joseph I., an der Stelle eines älteren Jagdschlosses errichten, auf dessen Terrain der „schöne Brunnen" floß, der dem Gebäude seinen Namen gegeben hat. Kaiserin Maria Theresia ließ das Schloß von den Architekten Pacassi und Valma-gini im Rokokostil ausgestalten; ihr naturwissenschaftlich interessierter Gatte Franz Stephan begründete den Zoo. Das Empire des Kaisers Franz ist scheinbar spurlos an Schönbrunn vorübergegangen, da Franz Joseph die Räume ins Rokoko zurückrestaurieren ließ. Was von Schönbrunn geblieben ist, vermittelt in über 150 Photos und einem kenntnisreich-einfühlsamen Text dieses Buch: es ist keine imperiale Residenz mehr, sondern ein Gesamtkunstwerk ersten Ranges, ein harmonisches Ensemble von Architektur, Kunst, Kunsthandwerk und (durch die Gartenarchitektur gestalteter) Natur und Landschaft.
KURT EIGL, geboren 1911 in Bad Aussee (Steiermark). Studium der Literaturwissenschaft in Wien, 1936 Dr. phil; weitgespannte literarische Tätigkeit in Presse, Rundfunk, Film- und Verlagswesen als Kritiker, Dramaturg, Herausgeber und Übersetzer. Zuletzt Cheflektor eines renommierten Verlages. 1960 österreichischer Staatspreis für Kinderliteratur.
FRANZ HUBMANN, geboren 1914 in Eb-reichsdorf (Niederösterreich). Berühmter österreichischer Photograph. Mitbegründer der Kulturzeitschrift „Magnum". Zahlreiche Buchveröffentlichungen, u. a. „Heimliches Deutschland", „Heimliches Österreich", „Steiermark", „Oberösterreich", „Salzburg", „Niederösterreich", „Land und Leut'".
VERLAG FRITZ MOLDEN Vissza

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Kurt Eigl

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