Polens Hauptstädte

Fülszöveg

Rolf Schneider, international bekannter Hörspielautor, Dramatiker, Romancier, ausgezeichnet mitdem Lessingpreis und dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, verláí?t mit diesem Buch gewohnte Bahnen. Er gibt Erlebnisse und Eindrücke aus drei polnischen Stádten wieder, die er in den letzten Jahren mehrmals besucht hat. Seine „Besichtigungen" waren Ent-deckungsfahrten und zugleich „Reisen des Herzens" in das befreundete Nachbarland, und vornehmlich waren diese Unternehmungen auch „Kunstreisen". Das soll nicht heií?en, daí? dem Leser unentwegt kunst-historische Angaben und Daten zu bauwiitigen Königen um die Ohren geschlagen werden. Auf ebenso unterhaltsame wie informative Weise verbindet Rolf Schneider die Ver-gangenheit mit der Gegenwart, wobei es auf der Hand liegt, daí? dem Schriftsteller die Dinge um Theater, Film, Bildende Kunst und natürlich besonders Literatur sehr nahe waren. Damit sind auEer der Weltgeltung polnischer Kunst und Literatur auch Literatenklatsch und die Atmospháre... Tovább

Fülszöveg

Rolf Schneider, international bekannter Hörspielautor, Dramatiker, Romancier, ausgezeichnet mitdem Lessingpreis und dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, verláí?t mit diesem Buch gewohnte Bahnen. Er gibt Erlebnisse und Eindrücke aus drei polnischen Stádten wieder, die er in den letzten Jahren mehrmals besucht hat. Seine „Besichtigungen" waren Ent-deckungsfahrten und zugleich „Reisen des Herzens" in das befreundete Nachbarland, und vornehmlich waren diese Unternehmungen auch „Kunstreisen". Das soll nicht heií?en, daí? dem Leser unentwegt kunst-historische Angaben und Daten zu bauwiitigen Königen um die Ohren geschlagen werden. Auf ebenso unterhaltsame wie informative Weise verbindet Rolf Schneider die Ver-gangenheit mit der Gegenwart, wobei es auf der Hand liegt, daí? dem Schriftsteller die Dinge um Theater, Film, Bildende Kunst und natürlich besonders Literatur sehr nahe waren. Damit sind auEer der Weltgeltung polnischer Kunst und Literatur auch Literatenklatsch und die Atmospháre in literarischen Kaffeeháusern gemeint, Künstlerpartys und Begegnungen mit berühmten Schriftstellern. Natürlich be-schránkt Rolf Schneider sich nicht darauf. Er hat auch in Wohnungen und Cafés, auf der Strafte, wáhrend der Reisen im Zug viel erlebt, viel beobachtet. Freundschaft bedeutet für ihn zugleich: unverstellter Blick. Mit dem Eingestándnis eigener Schwáchen nicht zurückhaltend, spricht Schneider sachlich und durchaus nicht géniért iiber Andersartigkeiten unseres Nachbarlandes, das er liebt und iiber dessen Pro-bleme er gerade deshalb sich und seine Leser nicht hin-wegplaudern möchte.
Kulturelle Wechselbeziehungen zwischen Lándern sind nicht nur historische Erscheinungen. Sie vollziehen sich táglich, und solche Bücher, in denen Künstler von Erlebnissen be-richten, die sie gesucht und intellektuell verarbeitet habén, zeugen davon.
Arno Fischer, friiher Dozent an der Kunsthochschule Wei-í?ensee, freischaffender Fotograf, durch zahlreiche Aus-stellungen und Mitarbeit an Zeitschriften (Sibylle, Sonntag, Magazin u.v. a.) in der DDR wie im Ausland bekannt, ist unabhángig vom Textautor durch Polen gereist. Er hat das Thema eigenstándig im visuellen Bereich eingekreist. Fischer sind dabei heitere und ernste, groteske und besinnliche, immer aber einfallsreiche und poetische Aufnahmen aus dem polnischen Alltag gelungen. Das in diesem Buch vermittelte Erlebnis der groí?en Stádte Poznan, Kraków, Warszawa, ihrer Historie und Gegenwart, ihrer Kultur wie ihres urbanen Lebens enthált so viel Spezifisches, daíÜ man meint, Geruch, Geschmack, Farbe - die Atmospháre dieser Metropolen zu verspüren.
Ohne eng miteinander verbunden zu sein, ergánzen sich Text und Bild zu einem unterhaltsamen aufschlufoeichen Buch, das Interesse wecken will für das Nachbarland, aber auch dem, der Polen schon kennengelernt hat, Kenntnisse, Ein-blicke, Zusammenhánge vermittelt. Bild und Text konzen-trieren sich auf die drei Stádte, reichen aber auch darüber hinaus - nach Zakopane, Nowa Huta, zu bemerkenswerten Schlössern unterwegs oder zu Chopins Geburtsstátte. Die Auswahl solcher Stationen ist weder geographisch noch sozial-ökonomisch zu begründen. Dieser Reisebericht durchaus subjektiver Sicht ist keine klassische Reportage, aber er steht in guter literarischer Tradition, passagenweise ist er glánzendes Reise- und kulturkritisches Feuilleton, das sich nicht zufállig auf einen Kronzeugen solcher Literatur beruft: Alfréd Döblin. Immer ist diese mit groSem ástheti-schem Vergnügen zu lesende Darstellung eingebettet in ein warmes, freundschaftliches Gefühl für unser Nachbarland und seine Menschen, über das Schneider mit Alfréd Döblin sagt: „Es gibt dieses Land. Ich weií? es herzlich." Vissza