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Rogier van der Weyden Das Gesamtwerk des Malers
Das 15. Jahrhundert war eine Blütezeit der Kultur im westlichen Europa. Sie manifestierte sich vor allem in den zum Herzog-tam Burgund gehörigen Gebieten. Ein großer Teil der Kunstwerke aus jener Epoche gingen allerdings durch Kriege, Katastrophen und den Bilderstiran verloren. Um so kostbarer sind die überlieferten Meisterwerke. Der Maler Rogier van der Weyden (Toumai 1399/1400 - Brüssel 1464) lebte in jener Epoche. Er baute auf den Errungenschaften eines Jan van Eyck, des Schöpfers der flämischen Malerei und seines Lehrers Robert Campin, des sog. Meisters von Flémalle, auf. Seine gotische Kunst ist von handwerklicher Perfektion, verfeinertem Geschmack und tiefer Religiosität durchdrungen. Die Großen der Zeit erteilten dem beliebten Meister Aufträge für Altäre und lebenswahre Porträts. Berühmt ist noch immer sein großer Weltgerichtsaltar im Hospital von Beaune in Burgimd. In den Niederlanden entwickelte sich im
15. Jalirhundert...
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Rogier van der Weyden Das Gesamtwerk des Malers
Das 15. Jahrhundert war eine Blütezeit der Kultur im westlichen Europa. Sie manifestierte sich vor allem in den zum Herzog-tam Burgund gehörigen Gebieten. Ein großer Teil der Kunstwerke aus jener Epoche gingen allerdings durch Kriege, Katastrophen und den Bilderstiran verloren. Um so kostbarer sind die überlieferten Meisterwerke. Der Maler Rogier van der Weyden (Toumai 1399/1400 - Brüssel 1464) lebte in jener Epoche. Er baute auf den Errungenschaften eines Jan van Eyck, des Schöpfers der flämischen Malerei und seines Lehrers Robert Campin, des sog. Meisters von Flémalle, auf. Seine gotische Kunst ist von handwerklicher Perfektion, verfeinertem Geschmack und tiefer Religiosität durchdrungen. Die Großen der Zeit erteilten dem beliebten Meister Aufträge für Altäre und lebenswahre Porträts. Berühmt ist noch immer sein großer Weltgerichtsaltar im Hospital von Beaune in Burgimd. In den Niederlanden entwickelte sich im
15. Jalirhundert eine geistige Neuenmgs-bewegimg, die als Devotio modema zahlreiche Menschen und gevriß auch den Maler ergriff. Man nahm die Botschaft der christlichen Religion wieder emst und wandte sich verstärkt dem Leben Christi, seiner Leidensgeschichte und der Erlösungshoffnung zu. Die irdische Wek trat deutlicher ins Bewoißtsein der Menschen, doch ebenso die Gewißheit höherer Wirklichkeiten.
Der burgundische Hof und die Vomehmen lebten in betörendem Glanz, Sinnenlust verführte die Menschen, doch zugleich waren sie von Pest, Kriegen und den eigenen Leidenschaften bedroht. Im Werk Rogiers van der Weyden spiegelte sich diese Welt des Glanzes, der Verfeinerung, der untadeligen Oberflächen, doch zugleich der inneren Zerrissenheit, des Suchens, des Glaubens. Makellose Schönheit erscheint hier als Abglanz evnger Vollkommenheit und Wahrheit.
Odile Delenda, Kustodin am Musée du Louvre, Paris, ist die berufene Autorin für dieses Buch über Rogier van der Weyden. Aufgrund intensiver Smdien über die Flämische Kunst und Kultur des 15. und
16. Jahrhunderts umreißt sie das überzeugende Bild vom malerischen Gesamtwerk des großen flämischen Meisters, der Generationen von Malern in ganz Europa Anregungen gab und Vorbild war.
Vissza