Die Ernährung des Rehwildes im Jahresablauf

Előszó

Hofmann, R. R.: Die Ernáhrung des Rehwildes im Jahresablauf tierárztl. prax. 7, 507-522 (1979) Hans Marseille Verlag GmbH München

Die Ernáhrung des Rehwildes im Jahresablauf R. R. Hofmann Arbeitskreis Wildbiologie und Jagdwissenschaft an der Justus-Liebig-Universitát, GieBen Erst in den letzten 15 Jahren ist es zu einer verstárkten wissenschaftlichen Erforschung von Körperbau und Lebensfunktionen, von Verhaltens- und Umweltfaktoren und so auch der Ernáhrung der Wildwiederkáuer gekommen. Die von Brüggemann (4) erstmalig demonstrierte, von mir (1966, 1973) an zahlreichen Arten nachgewiesene Unterscheidung, daíS Hauswiederkáuer anders strukturiert sind als Wildwiederkáuer und dal3 unter diesen erhebliche Unterschiede bestehen, wird allmáhlich Allgemeingut. Für amerikanische, aber auch für afrikanische Wildarten besteht nach wie vor ein Wissensvorsprung, und daher wird im Hinblick auf unsere europáischen Wildwiederkáuer heute noch manches als »neu« und »modern« bezeichnet, was dort für die eine oder andere Art zutreffen mag, hier aber nicht einfach verallgemeinert oder übernommen werden kann. Noch schlechter sah es aus, als man im Jahre 1975 als wissenschaftliche Untermalung der mitteleuropáischen Anti-Schalenwild-ldeologie eine »zeitgemál3e Rehwild-Jagd und -Hege« propagierte, aus der das über 25 Millionen Jahre biologisch gebliebene Rehwild plötzlich als ein in seiner karnickelartigen Vermehrung weit unterschátzter und ökologisch katastrophaler Schádling hervorging. Den könne und müsse man 200-300% schárfer und nachhaltiger als bisher bejagen, worauf er auch noch positiv reagiere: er werde ohne jede »künstliche« Fütterung gröGer und stárker, sein Unterkiefer lánger und schlieRlich infolge geringerer Scháden die Walder wieder gemischter. Zur Ernáhrung des Wundertieres, das bei grofter Seltenheit viel reizvoller zu bejagen sei, hieK es u. a.: »Da neben Luft und Wasser, die reichlich vorhanden sind, Nahrung das einzige ist, was Rehe unbedingt zurExistenzbrauchen... usw.« und»durch drastische Reduktion erhöhe sich das Nahrungsangebot« etc., wáhrend von der waldbaulich induzierten Verarmung der Vegetation, von der Zwangslage des Wildes erst gar nicht gesprochen wurde. Rehwild - Ernáhrung - anatomische und physiologische Anpassung - Fütterungstechnik Für alle jene, die Rehe vielleicht e r kannten, aber nicht kannten, schienen damit die meisten Probleme gelöst oder lösbar. So hagelten die »Empfehlungen« und »Forde- Vissza