Előszó
Vorwort zur 23. Auflage
Seit dem Erscheinen der 22. Auflage sind 16 Jahre vergangen, eine Zeitspanne, in der sich für die Praktische Physik, das eigentliche Anliegen des „Kohlrausch", vieles...
Tovább
Előszó
Vorwort zur 23. Auflage
Seit dem Erscheinen der 22. Auflage sind 16 Jahre vergangen, eine Zeitspanne, in der sich für die Praktische Physik, das eigentliche Anliegen des „Kohlrausch", vieles verändert hat. Nicht nur sind neuartige physikalische Effekte und Geräte, wie z. B. der „quantisier-te Hall-Effekt", der „Josephson-Effekt" oder der Laser, für das praktische Messen nutzbar gemacht worden, sondern der Ablauf des Meßvorgangs selbst hat sich durch den weitgehenden Einzug integrierter Schaltungen auch in die Meßgeräte, des Tischcomputers in die Steuerung des Meßvorgangs sowie in die Datenerfassung und -auswertung durchgreifend gewandeh.
So war es unumgänglich, daß sich Herausgeber und Verlag die Frage nach der grundsätzlichen Existenzberechtigung eines Werkes, wenn auch eines mit noch so ehrwürdiger Geschichte - die erste Auflage des „Kohlrausch" ist 1870 erschienen -stellen mußten. Bei der Beantwortung war davon auszugehen, daß der Benutzerkreis, an den sich der „Kohlrausch" wendet, der gleiche bleiben sollte wie schon für die 22. Auflage präzisiert: Naturwissenschaftler, Ingenieure und fortgeschrittene Studenten, die sich vor eine Meßaufgabe außerhalb ihres speziellen Fachgebietes im engeren Sinne gestellt sehen, also der sogenannte „Fremdfachmann". Wenn dadurch auch Methoden z. B. zur Fundamentaldarstellung der physikalischen Einheiten und zur Bestimmung der Naturkonstanten ausgeschlossen wurden, so blieb doch der Umfang für eine umfassende Gesamtdarstellung der Praktischen Physik noch so groß, daß der durch die vorangegangenen Auflagen vorgegebene traditionelle Rahmen gesprengt würde, wollte man alle Teilgebiete des praktischen Messens ihrem aktuellen Stand entsprechend gleichmäßig berücksichtigen. So konnte die Antwort auf die oben gestellte Frage nur dann positiv ausfallen, wenn es denn gelänge, eine Auswahl des überhaupt in Frage kommenden Stoffes so zu treffen, daß möglichst viele Bedürfnisse befriedigt werden könnten. Es ist evident, daß in diese Auswahl das subjektive Urteil der Herausgeber und der Redakteure entscheidend einging. Außerdem erwies es sich als nicht realisierbar, auf allen hier zu behandelnden Gebieten den gleichen Grad praktischer Information zu bieten. Die Herausgeber hoffen, solche Inhomogenitäten, die angesichts von über 100 Autoren ohnehin zwangsläufig sind, dem Benutzer zumuten zu können. Es erschien hinnehmbar, sich bei einigen Spezialgebieten (beispielhaft seien die Trägeroptik und die Neutronenstreuung genannt) mit einer kurzen Darstellung zu begnügen, die ein Verständnis der einsetzbaren Methoden vermittelt, gleichzeitig aber auch Möglichkeiten und Grenzen aufzeigt, so daß der Benutzer in den Stand versetzt wird, sein Experiment zumindest grundsätzlich zu planen und mit dem Betreiber etwa eines Beschleunigers oder Reaktors verständig zu diskutieren. Auf die Beschreibung solcher Großgeräte selbst wurde verzichtet, weil sie auf wenige Forschungsinstitute beschränkt sind und die Information im Bedarfsfalle dort eingeholt werden muß: eine Ausnahme wurde nur bei der Synchrotonstrahlungs-Spektrometrie gemacht, bei der das Berliner Synchroton BESSY kurz beschrieben wurde - die Zahl möglicher Nutzer erschien hier besonders groß. Ferner mußte auch die Darstellung mancher meßtechnischer „Leckerbissen"
Vissza