Porträt Heimat

Fülszöveg

Gebt mir cinen festen Punkt, und ich hebe die Welt aus den Angeln, soll Archimedes gesagt habén. Unter Menschen, die viel bewegen - gerade auch im Sinne des Umwelt- und Naturschutzes - finden sich erstaunlich viele, die diesen Punkt kennen: Heimat. W'cltlaufigkeit und enger emotionaler Bezúg zu einer Landschaft, einer Stadt, oder auch nur einer Teillandschaft schlieKen sich keineswegs aus. Für viele ist es die »Kinder-Heimat«, die ein lebenslanger Spielplatz fiir die Seele bleibt - das »Land, das lange zögert, eh es untergeht«, nannte es Rainer Maria Rilke. Auch habén sich viele mit all den Verwundungen, die ihnen durch schmerzhafte oder gar untergegangene Heimaten verursacht wurden, neue gesucht. Andere sehen Heimat provozierend schlicht als den Ort des jeweils gröKten Wohlbefindens. Wie auch immer: Naturschutz, der sich dieser Bezüge nicht klar wird, verfehlt Wesentliches, greift zu kurz, erreicht die menschliche Hirnrinde nicht. Diese simple Wahrheit war uns Grund genug, bekannte... Tovább

Fülszöveg

Gebt mir cinen festen Punkt, und ich hebe die Welt aus den Angeln, soll Archimedes gesagt habén. Unter Menschen, die viel bewegen - gerade auch im Sinne des Umwelt- und Naturschutzes - finden sich erstaunlich viele, die diesen Punkt kennen: Heimat. W'cltlaufigkeit und enger emotionaler Bezúg zu einer Landschaft, einer Stadt, oder auch nur einer Teillandschaft schlieKen sich keineswegs aus. Für viele ist es die »Kinder-Heimat«, die ein lebenslanger Spielplatz fiir die Seele bleibt - das »Land, das lange zögert, eh es untergeht«, nannte es Rainer Maria Rilke. Auch habén sich viele mit all den Verwundungen, die ihnen durch schmerzhafte oder gar untergegangene Heimaten verursacht wurden, neue gesucht. Andere sehen Heimat provozierend schlicht als den Ort des jeweils gröKten Wohlbefindens. Wie auch immer: Naturschutz, der sich dieser Bezüge nicht klar wird, verfehlt Wesentliches, greift zu kurz, erreicht die menschliche Hirnrinde nicht. Diese simple Wahrheit war uns Grund genug, bekannte Persönlichkeiten nach ihren Heimaten zu fragen. Es ging uns dabei nicht um Sentimentalitaten - die Auswahl der Autoren lafét diesen Verdacht auch nicht aufkommen -, es ging uns auch nicht um »Ja-damals-Geschichten«. Uns interessierte der Anker, den Menschen mit Kraft und mit dem Willen zur Veránderung in ihrer jeweiligen Biographie haften habén. Bei Menschen, deren Los Flüchtlingsschicksal war - dem Dalai Lama, Gábriel Laub, Milo Dor -, waren es wohl eher Treibanker, die sie auf Kurs hielten, auch ohne claK sie ihnen Bodenhaftung geben konnten. Lassen wir uns alsó die Heimat von Men¦ schen aufblattern und erzahlen, die etwas zu sagen habén: wehmütig, witzig, weltgewandt, weitschauend. Vissza