Pieter Bruegel d. Ä.

Fülszöveg

Die Natur hat wunderbar ihren Mann getroffen, der sie seinerseits wieder aufs glücklichste treffen sollte, als sie ihn, der unseren Niederlanden zu dauerndem Ruhm gereicht, den so geistreichen und humorvollen Pieter Bruegel, unter den Bauern eines unbekannten Brabanter Dorfes auswählte und zum Maler machte, damit er Bauern mit dem Pinsel wiedergebe Er hat sich oft nach den Sachen des Hieronymus Bosch geübt und malte in dessen Art auch viele spukhafte und drollige Bilder, weshalb er von manchen Pieter der Drollige genannt wurde . Auf seinen Reisen hat er viel nach der Natur gearbeitet, so daß von ihm gesagt wird, er habe, als er in den Alpen war, all die Berge und Felsen verschluckt und sie, nach Hause zurückgekehrt, auf Leinwände und Malbretter wieder ausgespien, so sehr vermochte er auf diesem oder anderen Gebieten sich der Natur zu nähern. Er arbeitete viel für einen Kaufmann namens Hans Franckert, einen edlen und vortrefflichen Mann, der gern mit Bruegel verkehrte und... Tovább

Fülszöveg

Die Natur hat wunderbar ihren Mann getroffen, der sie seinerseits wieder aufs glücklichste treffen sollte, als sie ihn, der unseren Niederlanden zu dauerndem Ruhm gereicht, den so geistreichen und humorvollen Pieter Bruegel, unter den Bauern eines unbekannten Brabanter Dorfes auswählte und zum Maler machte, damit er Bauern mit dem Pinsel wiedergebe Er hat sich oft nach den Sachen des Hieronymus Bosch geübt und malte in dessen Art auch viele spukhafte und drollige Bilder, weshalb er von manchen Pieter der Drollige genannt wurde . Auf seinen Reisen hat er viel nach der Natur gearbeitet, so daß von ihm gesagt wird, er habe, als er in den Alpen war, all die Berge und Felsen verschluckt und sie, nach Hause zurückgekehrt, auf Leinwände und Malbretter wieder ausgespien, so sehr vermochte er auf diesem oder anderen Gebieten sich der Natur zu nähern. Er arbeitete viel für einen Kaufmann namens Hans Franckert, einen edlen und vortrefflichen Mann, der gern mit Bruegel verkehrte und täglich mit ihm zusammen war. Mit diesem ging Bruegel oftmals hinaus zu den Bauern zu Kirmes und Hochzeit Hier hatte er sein Vergnügen daran, die Art der Bauern beim Essen, Trinken, Tanzen, Springen, Freien und bei anderem spaßhaften Treiben zu beobachten, was er dann sehr lustig und gefällig in Farben wiederzugeben verstand, sowohl in Wasser- wie in Ölfarben, denn mit beiden Wußte er überaus geschickt umzugehen Er verstand es auch vorzüglich, diese Bauern und Bäuerinnen in der Tracht der Kampine und anderer Gegenden zu malen und das bäurisch-derbe Wesen beim Tanzen, Gehen, Stehen und auch sonst sehr natürlich zum Ausdruck zu bringen. Er war wunderbar sicher in der Anordnung seiner Figuren und arbeitete sehr sauber und gefällig mit der Feder und fertigte auf diese Art viele kleine Ansichten nach der Natur an.
Aus dem „Schilder-Boeck" des Garel van Mander (1604) Vissza