Fülszöveg
Mit seinem Román Die Insel der Kinder, der in Schweden ein groBer Erfolg war, hat P. C. Jersild das überzeugende Portrát eines elfjáh-rigen Jungen geschaffen: hungrig, wach, weit offen für alle Eindrücke. Heimlich alléin in den Sommer-ferien in Stockholm, versucht Reine Larsson die groBen Geheimnisse der Welt, die jedes Kind vor der Pubertát beunruhigen, zu lösen und sich mit Witz, Geschick und An-stándigkeit in der Welt der Erwach-senen zu behaupten. «Dieses Buch reiBt mit einem Schlag die Barriere nieder, die un-gefáhr seit Kipling zwischen der Erwachsenen- und der Jugend-literatur errichtet worden ist. Das ist befreiend und hángt natürlich damit zusammen, daB Jersild seinen Reine Larsson ernst nimmt. Und darüber hinaus verfolgt er das lobenswerte Ziel, schamlos unterhaltend zu sein.»
Aftonbladet
Diese Sommerferien will Reine Larsson nach seinen Vorstellun-gen verbringen, er wird nicht, wie von seiner Mutter geplant, ins Ferienlager auf die «Insel der Kinder» fahren. Wáhrend...
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Fülszöveg
Mit seinem Román Die Insel der Kinder, der in Schweden ein groBer Erfolg war, hat P. C. Jersild das überzeugende Portrát eines elfjáh-rigen Jungen geschaffen: hungrig, wach, weit offen für alle Eindrücke. Heimlich alléin in den Sommer-ferien in Stockholm, versucht Reine Larsson die groBen Geheimnisse der Welt, die jedes Kind vor der Pubertát beunruhigen, zu lösen und sich mit Witz, Geschick und An-stándigkeit in der Welt der Erwach-senen zu behaupten. «Dieses Buch reiBt mit einem Schlag die Barriere nieder, die un-gefáhr seit Kipling zwischen der Erwachsenen- und der Jugend-literatur errichtet worden ist. Das ist befreiend und hángt natürlich damit zusammen, daB Jersild seinen Reine Larsson ernst nimmt. Und darüber hinaus verfolgt er das lobenswerte Ziel, schamlos unterhaltend zu sein.»
Aftonbladet
Diese Sommerferien will Reine Larsson nach seinen Vorstellun-gen verbringen, er wird nicht, wie von seiner Mutter geplant, ins Ferienlager auf die «Insel der Kinder» fahren. Wáhrend die Mutter ahnungslos in ihren Ur-laub aufbricht, bleibt Reine alléin zurück in Stockholm. Er schreibt eine Absage ans Ferienlager und seiner Mutter beruhigende, fin-gierte Briefe von der «Insel der Kinder». Ihre Wohnung in einem Vorort von Stockholm macht Reine zu seinem geheimen Hauptquartier und unternimmt von dort aus tágliche Streifzüge in die Stadt, wo ihm vor allém die Hamburger-Lokale als Stütz-punkte dienen. Reine, er ist elf Jahre, will die Zeit vor der von ihm gehaBten und gefürchteten Pubertát für Forschungen ganz eigener Art nutzen: der vaterlose Junge möchte herausfinden, wer sein Vater war (er tippt auf Dag Hammarskjöld), er möchte unge-stört über das Leben und über den Tod nachdenken (ist es einem Menschen technisch überhaupt möglich, mit Engelsflügeln zu fliegen?), er zerbricht sich den Kopf über die Beziehungen der Erwachsenen zueinander, die Existenzprobleme seiner Mutter und ihren schlechten Geschmack bei der Auswahl der «Onkel». Bei seinen Streifzügen und den Bemühungen, Geld für den tág-lichen Hamburger zu organisie-ren, knüpft Reine Kontakté der verschiedensten Art. Er arbeitet bei einigen wunderlichen altén
Damen und hilft ihnen Kranz-schleifen beschriften, er zieht mit einem Wandertheater durch die Stadt, lernt eine Gang von stehlenden, Schnaps trinkenden Kindern kennen und gerát unter die Rocker, und er fühlt sich oft sehr alléin. Reines Erlebnisse, komisch und traurig, absurd und schmerzhaft realistisch, grausam und zártlich, sind nicht von der Art, wie sie fürsorgliche Eltern für ihr Kind aussuchen würden. Die Insel der Kinder, die Reine in diesen Sommerferien kennen-lernt, ist isoliert in der Welt der Erwachsenen, in der er sein Recht fordert und seine Anstándigkeit zu bewahren sucht. Er tut dies mit Charme und Phantasie, Witz und einer Spur von Traurigkeit. Er gewinnt den Leser völlig für sich, nicht zuletzt liegt das an der schwungvollen, genau den Ton treffenden Sprache des Autors. Reine könnte ein jüngerer, ein lebenstüchtigerer Brúder von Salingers «Fánger im Roggen» sein.
Vissza