Odilon Redon

Fülszöveg

Meister der modernen Kunst
ODILON REDON
von Jean Selz
Unter all den Künstlern von Bedeutung für die Geschichte der Malerei des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts ist Odilon Reden eine besondere Erscheinung, doch war sein Werk kaum Gegenstand von Würdigungen. Er malte für sich eine eigene Welt, in der sich Elemente ganz sonderbarer Wirklichkeit mit deutlichen Bildern der reinen Einbildung vermischten. Er schuf eine Ästhetik der sich verwischenden Grenzen all dessen, was der Mensch wahrnehmen oder sich vorstellen kann, und war so der Vorläufer des Surrealismus. Er verfolgte eine eigene Bahn, jenseits jeder Schule, jedes Einflusses, aber alle Schritte auf diesem Weg zeugen von der Liebe zur Natur und der Freude am Traum. Auf dieser Bahn erreicht er mit Umwegen über eine ganz eigene und geheimnisvolle Mythologie Höhepunkte der Darstellung des Wunderbaren. Am besten ist er wohl durch seine Pastelle bekannt, etwa die Blumensträuße, die während fünfzig Jahren immer wieder in... Tovább

Fülszöveg

Meister der modernen Kunst
ODILON REDON
von Jean Selz
Unter all den Künstlern von Bedeutung für die Geschichte der Malerei des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts ist Odilon Reden eine besondere Erscheinung, doch war sein Werk kaum Gegenstand von Würdigungen. Er malte für sich eine eigene Welt, in der sich Elemente ganz sonderbarer Wirklichkeit mit deutlichen Bildern der reinen Einbildung vermischten. Er schuf eine Ästhetik der sich verwischenden Grenzen all dessen, was der Mensch wahrnehmen oder sich vorstellen kann, und war so der Vorläufer des Surrealismus. Er verfolgte eine eigene Bahn, jenseits jeder Schule, jedes Einflusses, aber alle Schritte auf diesem Weg zeugen von der Liebe zur Natur und der Freude am Traum. Auf dieser Bahn erreicht er mit Umwegen über eine ganz eigene und geheimnisvolle Mythologie Höhepunkte der Darstellung des Wunderbaren. Am besten ist er wohl durch seine Pastelle bekannt, etwa die Blumensträuße, die während fünfzig Jahren immer wieder in seiner Vorstellung aufblühen, und durch seine Lithographien, in denen er phantastische Anmerkungen macht zu Edgar Allan Poe, zur Apokalypse. Aber als der wahre Meister des Schwarzweiß zeigt er sich in seinen Kohlezeichnungen, in Landschaften und feinfühligen Porträts, die weit weniger bekannt sind. Hier, dann aber vor allem in seinen strahlend farbigen Bildern zeigen sich ganz unterschiedliche Seiten eines Werkes, das bei aller Vielschichtigkeit immer voller Tiefe und von starker Ausdruckskraft ist.
Dieses Werk wird hier von Jean Selz aufgezeigt, der als Kritiker und Kunsthistoriker in dieser Serie schon das Werk von Münch und Turner gedeutet hat. In diesem Buch über Redon zeigt Selz die große Bescheidenheit des Künstlers, die den kühnen Schöpfer kleidete, und die große Freiheit, die den Geist verbarg. Beides wurde beispielhaft für unsere Zeit.
Mit 52 Farbbildern nach Gemälden und Pastellen, und 23 Wiedergaben von Kohlezeichnungen und Lithographien Vissza