Museumsbesuche II

Fülszöveg

Vor drei Jahren erschien unser erster Band »Museumsbesuche«, der in einer Auslese von Beiträgen aus der Zeitschrift »Die Kunst und das schöne Heim« 25 bedeutende Museen aus Europa und Ubersee behandelte. Nun legen wir wieder eine Auswahl aus der gleichen Zeitschrift mit 25 Museumsberichten vor. Es werden weitere wichtige, aber oft zu Unrecht nur wenig bekannte Museen in verschiedenen Ländern beschrieben. Diese Darstellungen kommen einem steigenden Verlangen nach Information über alles, was mit Kunstsammlungen und Kunstausstellungen zu tun hat, entgegen.
Der bekannte Kunsthistoriker und Museumsfachmann Stephan Waetzold wies kürzlich darauf hin, daß das Bedürfnis, dem Original zu begegnen, zu einem spektakulären Anwachsen von Besucherzahlen der Museen, zu einem Kulturreise-»Boom« und zu dem nie geahnten »Run« auf Ausstellungen führt. In Presse und Fachzeitschriften unseres Landes fehlt es nicht an häufigen Angaben über die überwältigende Höhe der Zahlen, die die Menge der... Tovább

Fülszöveg

Vor drei Jahren erschien unser erster Band »Museumsbesuche«, der in einer Auslese von Beiträgen aus der Zeitschrift »Die Kunst und das schöne Heim« 25 bedeutende Museen aus Europa und Ubersee behandelte. Nun legen wir wieder eine Auswahl aus der gleichen Zeitschrift mit 25 Museumsberichten vor. Es werden weitere wichtige, aber oft zu Unrecht nur wenig bekannte Museen in verschiedenen Ländern beschrieben. Diese Darstellungen kommen einem steigenden Verlangen nach Information über alles, was mit Kunstsammlungen und Kunstausstellungen zu tun hat, entgegen.
Der bekannte Kunsthistoriker und Museumsfachmann Stephan Waetzold wies kürzlich darauf hin, daß das Bedürfnis, dem Original zu begegnen, zu einem spektakulären Anwachsen von Besucherzahlen der Museen, zu einem Kulturreise-»Boom« und zu dem nie geahnten »Run« auf Ausstellungen führt. In Presse und Fachzeitschriften unseres Landes fehlt es nicht an häufigen Angaben über die überwältigende Höhe der Zahlen, die die Menge der Museumsbesucher verraten. Dies phänomenale Wachstum läßt sich nicht nur in Deutschland erkennen. In Frankreich hat der Besucherstrom zu den staatlichen Museen in den letzten 15 Jahren um 150 Prozent zugenommen. Hand in Hand mit dem verblüffenden Anwachsen des Publikumsinteresses hat aber auch eine Umwandlung des Museums an sich stattgefunden. Aus der reinen Schausammlung, die in erster Linie dem Kunstkenner und Forscher diente, wurde eine mit ausreichenden Informationen versehene, interessant zusammengestellte Gemäldegalerie, die auch dem Laien Wissen und Freude vermittelt. Man braucht nicht mehr im Alleingang mit mehr oder weniger Verständnis Kunstwerke zu betrachten — jetzt gibt es im Museum Veranstaltungen mit Diskussionen und regelmäßige Führungen durch bestimmte Einzelgebiete. Gute Beleuchtung der Objekte, Sitzgelegenheiten für ermüdete Besucher und — nicht zu vergessen — die Einrichtung einer Cafeteria haben die Atmosphäre im Museum sozusagen vermenschlicht und haben es zu einem »Museum, in dem es sich leben läßt« (C. Menck) gemacht. So lebt der Besucher mit und in dem Museum — etwas, das bis vor kurzem noch undenkbar war. Ein ständig sich vermehrender Reichtum an Kunstwerken und deren den Bedürfnissen unserer Zeit angepaßte Aufstellung sowie die Fülle allgemeinverständlicher Informationen über die einzelnen Exponate machen unsere Museen aufs neue interessant und liebenswert.
Der vorliegende Band hat es sich wiederum zur Aufgabe gestellt, aus der langen Beihe von Gemäldegalerien eine Auswahl von Sammlungen aus aller Welt vorzustellen. Er will zeigen, welch erlesene Kostbarkeiten sich oftmals ganz unvermutet hier finden lassen, und auch, wie anziehend manch älteres Museum geworden ist. Vissza