Fülszöveg
Das Rätsel »Zeit« ist es, worum es in diesem Buch geht. Ein riesiges
Heer von »grauen Herren« ist am Werk und veranlaßt immer mehr
Menschen, Zeit zu sparen. In Wirklichkeit betrügen sie die Menschen
um die ersparte Zeit und damit um ihr Leben. Als die Welt still steht,
kämpft Momo, die struppige, kleine Heldin dieses Märchen-Romans
ganz allein, mit nichts als einer Blume in der Hand und einer
Schildkröte unter dem Arm, gegen die Lieb- und Leblosigkeit
ihres Daseins.
»Ich habe Ihnen diese Geschichte er-
zählt«, sagt der geheimnisvolle Pas-
sagier im Nachwort zum Verfasser,
»als sei sie schon geschehen. Ich hätte
sie auch so erzählen können, als ge-
schehe sie erst in Zukunft. Für mich
ist das kein so großer Unterschied.«
Das Rätsel »Zeit« selbst ist es, worum
es in diesem Buch geht, ein Rätsel, das
nachdenkliche Kinder und Erwach-
sene, die noch nicht verlernt haben,
sich über das scheinbar Selbstver-
ständliche zu wundern, gleicher-
maßen beschäftigen kann. Die...
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Fülszöveg
Das Rätsel »Zeit« ist es, worum es in diesem Buch geht. Ein riesiges
Heer von »grauen Herren« ist am Werk und veranlaßt immer mehr
Menschen, Zeit zu sparen. In Wirklichkeit betrügen sie die Menschen
um die ersparte Zeit und damit um ihr Leben. Als die Welt still steht,
kämpft Momo, die struppige, kleine Heldin dieses Märchen-Romans
ganz allein, mit nichts als einer Blume in der Hand und einer
Schildkröte unter dem Arm, gegen die Lieb- und Leblosigkeit
ihres Daseins.
»Ich habe Ihnen diese Geschichte er-
zählt«, sagt der geheimnisvolle Pas-
sagier im Nachwort zum Verfasser,
»als sei sie schon geschehen. Ich hätte
sie auch so erzählen können, als ge-
schehe sie erst in Zukunft. Für mich
ist das kein so großer Unterschied.«
Das Rätsel »Zeit« selbst ist es, worum
es in diesem Buch geht, ein Rätsel, das
nachdenkliche Kinder und Erwach-
sene, die noch nicht verlernt haben,
sich über das scheinbar Selbstver-
ständliche zu wundern, gleicher-
maßen beschäftigen kann. Die Ge-
schichte von MOMO ist in jenem
Reich der Phantasie angesiedelt, das
im Nie und Nirgends liegt oder auch
in einer zeitlosen Gegenwart. Doch
nicht von Prinzen, Zauberern und
Feen ist in ihr die Rede, ihre Bild-
sprache ist ganz und gar unserem ge-
genwärtigen Leben entnommen, ihre
Welt ist die einer heutigen Großstadt,
irgendwo im Süden Europas. Und es
erweist sich, daß unsere moderne
Welt nicht ärmer an Wundern und
Geheimnissen ist, als die vergange-
ner Zeiten, wenn man sie mit den
Augen MOMOs und ihrer Freunde
anschaut.
Eine gespenstische Gesellschaft
»grauer Herren« ist am Werk und ver-
anlaßt immer mehr Menschen, Zeit
zu sparen. Aberin Wirklichkeit betrü-
gen sie die Menschen um diese er-
sparte Zeit. Doch Zeit ist Leben, und
das Leben wohnt im Herzen. Je mehr
die Menschen daran sparen, desto
ärmer, hastiger und kälter wird ihr
Vissza