Fülszöveg
»Wenn das Dunkel am schwärzesten ist und der Pfad sich verUert, dann ist er nahe, der Gott, doch wie beim irrenden Odysseus nimmt er die Gestalt eines Menschen an, denn nur als Mensch kann der Gott dem Menschen helfen.
So bleibe ich denn, und bin nichts mehr als das Warten auf das Friedensreich.«
Dieses Buch über Maria Magdalena ist ein Jesus-Roman. Aus einer Sicht, die bisher kaum eine Rolle spielte, mit den Augen und aus der Feder einer Frau. Maria Magdalena, im aramäischen Mirjam, war die Vertraute Jesus. Ihr Jesus ist auch der Jesus Luise Rinsers. Der Mann aus Nazaret ist nicht der herrschende Christus der christlichen Kirchen, sondern der wahre Mensch. Mensch, nicht Kultobjekt
Luise Rinser kratzt Schicht um Schicht den Lack von einem 20 Jahrhunderte lang übertünchten, kultischen und verkitschten und deformierten und ständig neu gekreuzigten Jesus. Sie erweckt den Mann aus Nazaret zu neuem Leben. >Mirjam< erinnert abendländische Christen an ihre Jesus-Vergeßlichkeit...
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Fülszöveg
»Wenn das Dunkel am schwärzesten ist und der Pfad sich verUert, dann ist er nahe, der Gott, doch wie beim irrenden Odysseus nimmt er die Gestalt eines Menschen an, denn nur als Mensch kann der Gott dem Menschen helfen.
So bleibe ich denn, und bin nichts mehr als das Warten auf das Friedensreich.«
Dieses Buch über Maria Magdalena ist ein Jesus-Roman. Aus einer Sicht, die bisher kaum eine Rolle spielte, mit den Augen und aus der Feder einer Frau. Maria Magdalena, im aramäischen Mirjam, war die Vertraute Jesus. Ihr Jesus ist auch der Jesus Luise Rinsers. Der Mann aus Nazaret ist nicht der herrschende Christus der christlichen Kirchen, sondern der wahre Mensch. Mensch, nicht Kultobjekt
Luise Rinser kratzt Schicht um Schicht den Lack von einem 20 Jahrhunderte lang übertünchten, kultischen und verkitschten und deformierten und ständig neu gekreuzigten Jesus. Sie erweckt den Mann aus Nazaret zu neuem Leben. >Mirjam< erinnert abendländische Christen an ihre Jesus-Vergeßlichkeit Vielen Lesern - auch Nicht-Christen -wird dieser Roman einen neuen Zugang zu dem Mann aus Galiläa erweisen. >Mir-jam< ist ein befreiender Roman, frei von kirchlichem Ballast.
Um Kirche und Dogmen geht es nicht, auch nicht um Theologie und Moral. Wichtig ist allein: Wie war ER? Was würde ER heute tun? Das aber heißt: Was soll, was könnte ich, der Leser, tun? Jesus als Maßstab für Menschsein. Franz Alt
Luise Rinser, Abaelards Liebe Roman. 224 Seiten. Leinen
Luise Rinsers neuer, passionierter Roman erzählt eine bekannte Geschichte: Abae-lard, geboren 1079 in der Bretagne, hat bereits eine glänzende Karriere als Philosoph und Theologe hinter sich, als er von dem Pariser Kanonikus Fulbert zum Er-
zieher der jungen, schönen, hochtalentierten Heloise bestellt wird. Lehrer und Schülerin verlieben sich, Heloise erwartet ein Kind, Abaelard entführt sie, heiratet sie im Geheimen, das Kind wird Abae-lards Schwester in Obhut gegeben. Fulbert in seinem Zorn läßt Abaelard entmannen, Heloise geht auf dessen Wunsch ins Kloster, auch Abaelard wird Mönch, lehrt aber weiter, von den Studenten verehrt, von den Orthodoxen verketzert, bedroht von Anschlägen und Prozessen. Im Frieden mit der Kirche stirbt er im Alter von 63 Jahren, Heloise überlebt ihn um 22 Jahre.
Luise Rinser macht zum Erzähler dieser so dramatisch bewegten Geschichte die Person, nach der in der Überlieferung nie j emand gefragt hat: Abaelards und Heloi-ses Sohn. Seine wilden, verzweifelten, fordernden Aufzeichnungen, die das nie gewährte Gespräch mit der Mutter ersetzen, klagen die Eltern an und suchen sie zu begreifen in der Unbedingtheit ihrer Liebe, in ihrem trotzigen Widerstand gegen Konventionen und Lehrmeinungen, in ihrem schuldhaften Ehrgeiz und in der Bitternis ihres außerordentlichen Schicksals.
Wie in ihrem bedeutenden Roman >Mir-jam< durchdringt Luise Rinser hier einen alten Stoff von Grund auf, sprengt den Rahmen seiner historischen Bedeutung und lädt die Figuren mit der Leidenschaft ihres Fragens und Mitfühlens auf.
Vissza