Előszó
VORWORT
Zwei Gründe bewegen mich, dem Leser bereits veröffentlichte Essays in Buchform in die Hand zu geben: die Essays waren von vornherein als ein Ganzes gedacht und sind nur innerhalb dieses Ganzen verständlich. Durch die aufeinanderfolgende Publikation in Zeitschriften wurde der Zusammenhang zerstört, zumindest aber wurde es dem Leser erschwert, ihn zu erfassen.
Die zwei Teile der vorliegenden Veröffentlichung bildeten zwei Zyklen von Artikeln mit deutlicher Absicht und Ziel.
Im ersten, »Marxismus und Existentialismus«, versuche ich zu zeigen, warum der Marxismus existentialistische Lösungen der Problematik des Menschen ablehnen muß, nicht aber die Problematik selbst. Im Gegenteil, diese Problematik ist auch praktisch wichtig, wie unsere eigenen Erfahrungen der letzten Jahre in Polen bewiesen haben. Die Tatsache, daß sich mit dieser Problematik eine Philosophie befaßt, die wir ablehnen, kompromittiert die Problematik selbst nicht. Dies kompromittiert übrigens auch von einer fremden Philosophie etwa vorgebrachte Teillösungen nicht, wenn diese Lösungen wirkliche Lösungen sind. Das bezieht sich insbesondere auf die wichtigste Entdeckung des Existentialismus, den Konfliktcharakter moralischer Situationen, eine Entdeckung, die der Konzeption der absoluten Moral und dem damit verbundenen verflachten Moralisieren einen tödlichen Stoß versetzte — auch im Bereich des Verhältnisses zwischen Politik und Moral.
Der zweite Teil, »Die Philosophie des Menschen«, ist eine Konsequenz des im ersten Teil eingenommenen Standpunktes. Wenn wir die Lösungen der existentialistischen Philosophie ablehnen, nicht aber ihre Problematik, wenn wir, im Gegenteil, behaupten, daß diese Problematik nicht nur im Rahmen des Marxismus Platz findet, sondern an seinem Anfang stand, dann müssen wir andere, unsere Lösungen dieser Problematik geben. Sonst drohen uns Kompromittierung und Niederlage, denn wir würden uns gegenüber einer als wichtig anerkannten Problematik für wehrlos erklären.
Vissza
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Professor Adam Schaff, 1913 geboren, stammt aus einer Juristenfamilie. Er absolvierte die juristische Fakultät der Universität Lwow und die École des Sciences Politiques et Économiques in Paris. Später setzte er seine philosophischen Studien am Institut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften in Moskau fort und erwarb dort 1941 den Grad eines Dr. phil. und 1945 den eines Dr. phil. habil. Nach dem Kriege hatte er zunächst den Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Lodz inne; seit 1948 wirkte er in Warschau als Professor der Philosophie. Adam Schaff ist seit 1951 Mitglied der polnischen Akademie der Wissenschaften und seit 1957 Direktor ihres Instituts für Philosophie und Soziologie. Seit 1932 aktiv in der polnischen Arbeiterbewegung, ist er seit 1955 Mitglied des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei.
Adam Schaffs wissenschaftliche Arbeitsgebiete erstrecken sich besonders auf Erkenntnistheorie, Philosophie der Sprache und neuerdings auf ethische...
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Professor Adam Schaff, 1913 geboren, stammt aus einer Juristenfamilie. Er absolvierte die juristische Fakultät der Universität Lwow und die École des Sciences Politiques et Économiques in Paris. Später setzte er seine philosophischen Studien am Institut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften in Moskau fort und erwarb dort 1941 den Grad eines Dr. phil. und 1945 den eines Dr. phil. habil. Nach dem Kriege hatte er zunächst den Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Lodz inne; seit 1948 wirkte er in Warschau als Professor der Philosophie. Adam Schaff ist seit 1951 Mitglied der polnischen Akademie der Wissenschaften und seit 1957 Direktor ihres Instituts für Philosophie und Soziologie. Seit 1932 aktiv in der polnischen Arbeiterbewegung, ist er seit 1955 Mitglied des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei.
Adam Schaffs wissenschaftliche Arbeitsgebiete erstrecken sich besonders auf Erkenntnistheorie, Philosophie der Sprache und neuerdings auf ethische Probleme. Seine wichtigsten Publikationen sind: Begriff und Wort, 1946; Einführung in die Theorie des Marxismus, 1947; Die Entstehung und Entwicklung der marxistischen Philosophie, 1949; über die marxistische Theorie der Wahrheit, 1951; Der objektive Charalcter der Gesetze der Geschichte, 1955; Einführung in die Semantik, 1960; Marxismus und Existentialismus, 1961; Sprache und Erkenntnis, 1963.
Vissza