Die Kathedrale von Metz

Előszó

Die Kathedralen Frankreichs sind zweifellos noch nie von so vielen Besuchern besichtigt worden, die den Ursprung und den Zweck eines solchen Bauwerkes ignorieren. Die Kathedrale ist die Kirche mit dem Sitz (cathedra) des Bischofs; die Kathedrale von Metz rühmt sich, den Thron seines Stifters und (um 280) ersten Bischofs, des Heiligen Klemens zu besitzen. Oft ist die Kathedrale die Mutterkirche, aus der die anderen Kirchen der Stadt hervorgegangen sind. In Paris wurden die ersten, in den Rang von Pfarrgemeinden erhobenen Kirchen als Filialen der Notre-Dame angesehen und bis zur Revolution bezeichnete man die áltesten unter ihnen als "Töchter der Notre-Dame" . Im Mittelalter bildete die Kathedrale eine wahre Stadt in der Stadt. Sie umfasste u.a. das Haus, das der Bischofs mit dem Klérus teilte, denn die Gründung von Pfarrgemeinden inner- und ausserhalb der Stadtmauern hinderte den Bischof nicht, sich mit zahlreichen Priestern, Diakonen und anderen Geistlichen zu umgeben, die ihn in der Verwaltung der Diözese und bei den Gottesdiensten unterstützten. Dies ist der Ursprung des Kapitels der Domherren, die dem Dienst der Kathedrale verpflichtet waren und denen in Metz der grosse Bischof Sankt Chrodegang (742 - 766) um 755 eine erste Regei gab. Der Reichtum des Kapitels, Stiftungen, besondere Andachtsübungen und die Entwicklung der Gottesdienste brachten rund um die Kathedrale ein komplexes Gebilde verschiedener Bauten hervor. So entstanden in Metz im Umfeld der grossen (dem Heiligen Stephanus geweihten) Saint-Etienne Kirche eine Reihe von kleinen Kirchen: Saint-Jean Baptiste (das Baptisterium), Notre-Dame-laRonde, Saint-Pierre-le-Majeur, Saint-Pierre-le-Vieux, Saint-Paul, Sainte-Galle (das bischöfliche Oratórium), der Kreuzgang, Schulen, ein Turm, der Bischofspalast... Bis zur Revolution sorgte das Domkapitel für die Finanzierung des Kultes und die gewöhnliche und ausserordentliche Unterhaltung des Bauwerkes. Seit dem Konkordat hat der Staat, nun Eigentümer der Kathedralen, einen grossen Teil der Unterhaltung und der Einrichtung übernommen, oft aber hat, so wie es in Strassburg und in Metz der Fali ist, das "Oeuvre" der Kathedrale (eine Stiftung, die die Nachfolge der mittelalterlichen Dombauhütten angetreten hat, Anm. d. Ü.) einen Teil der früheren Rolle des Kapitels übernommen, meisstens mit nur wenig finanziellen Mitteln. Die Kathedrale, gleichzeitig Haus Gottes und des Volkes, vibriert anlásslich aller grossen bischöflichen und weltlichen Ereignisse: Weihe und Bestattung des Bischofs, Priester- und Diakonatsweihen, Diözesanzusammenkünfte, Te Deum und patriotische Zeremonien ... Vissza