Geschichten aus der Geschichte Österreichs 1945-1983

Fülszöveg

Wie schon die vorausgegangenen Bände (»Geschichten aus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, SL 300, der Deutschen Demokratischen Republik, SL 301, der Deutschschiveiz, SL 454«) zeichnet auch diese Textsammlung eine häufig übersehene Linie nach: die Widerspiegelung der politischen und sozialen Lebensverhältnisse in der Literatur eines Landes. Gewiß ist Österreich nicht das Land, das Touristen in ihm sehen: gemütliche und geschichtslose AJpenrepublik. Und ebensowenig läßt sich die österreichische Literatur auf jenes realitätsfeme Bild festlegen, das in manchen Feuilletons von ihr verbreitet wird. Schon die legendäre Wiener Gruppe setzte ihren ganzen Kunstverstand ein, um sich mit den politischen Entwicklungen nach der deutschen Niederlage von 1945 auseinanderzusetzen. Mit Pamphleten und Handzetteln reagierte sie auf die Nachkriegszeit. In dieser Tradition stehen auch die Schriftsteller, die danach kamen. Keiner von ihnen ließ sich von der sozialpartnerschaftlichen Ruhe,... Tovább

Fülszöveg

Wie schon die vorausgegangenen Bände (»Geschichten aus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, SL 300, der Deutschen Demokratischen Republik, SL 301, der Deutschschiveiz, SL 454«) zeichnet auch diese Textsammlung eine häufig übersehene Linie nach: die Widerspiegelung der politischen und sozialen Lebensverhältnisse in der Literatur eines Landes. Gewiß ist Österreich nicht das Land, das Touristen in ihm sehen: gemütliche und geschichtslose AJpenrepublik. Und ebensowenig läßt sich die österreichische Literatur auf jenes realitätsfeme Bild festlegen, das in manchen Feuilletons von ihr verbreitet wird. Schon die legendäre Wiener Gruppe setzte ihren ganzen Kunstverstand ein, um sich mit den politischen Entwicklungen nach der deutschen Niederlage von 1945 auseinanderzusetzen. Mit Pamphleten und Handzetteln reagierte sie auf die Nachkriegszeit. In dieser Tradition stehen auch die Schriftsteller, die danach kamen. Keiner von ihnen ließ sich von der sozialpartnerschaftlichen Ruhe, der Genügsamkeit der 60er Jahre, täuschen.
Michael Scharang, der die Literatur in Österreich seit den späten sechziger Jahren selber ein gutes Stück vorantrieb, hat die Auswahl und Zusammenstellung dieses Bandes besorgt. In einem engagierten Vorwort erläutert er, wie sich die österreichische Literatur zur offiziellen Politik verhält. Daraus ergab sich seine spezielle Sehweise: »Österreich. Eine Biografié«.
Über den Herausgeber: Michael Scharang, 1941 in Kapfenberg/ Steiermark geboren, Dr. phil., lebt in Wien. Er hat zuletzt einen Film über den Arbeiteraufstand in Österreich 1934 »Die Kameraden des Koloman Wallisch« gedreht.
Bei Luchterhand lieferbar: »Harry. Eine Abrechnung«, 1984. Vissza