Fülszöveg
Henri Focillon:
„Voronet, Moldovita, Humor, Sucevita, diese im Grünen eingebetteten, von einem hohen klaren Himmel überwölbten Klosterkirchen, sind Meisterwerke altertümlicher Poesie und herzerfrischender Inspiration. . .
Die hölzernen Thronsessel der Wojewoden, die inschriftenverzierten und mit gestickten Grabdecken bedeckten Epitaphe, die Kandelaber, Armleuchter und Ikonen, die sie in ihrem Inneren in der Weltabgeschiedenheit geweihter Stätten, in einer Atmosphäre heimlicher Verliese, kühler Grabkammern oder Gewölbe bergen, sind nicht nur Ausstattungsgegenstände schlechthin oder antiquarische Seltenheiten, sondern Elemente, die sich aufs engste mit den Ideen verflechten, denen die sakrale Baukunst im höchsten Sinne Ausdruck verleiht."
„In den Gebirgstälern, im Herzen der Wälder, in den königlichen Stiftungen der Wojewoden, in Neamt, in Putna und an vielen anderen Orten bietet sich die mittelalterliche Kunst Rumäniens den Blicken dar als ein Zeuge der Machtentfaltung der...
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Fülszöveg
Henri Focillon:
„Voronet, Moldovita, Humor, Sucevita, diese im Grünen eingebetteten, von einem hohen klaren Himmel überwölbten Klosterkirchen, sind Meisterwerke altertümlicher Poesie und herzerfrischender Inspiration. . .
Die hölzernen Thronsessel der Wojewoden, die inschriftenverzierten und mit gestickten Grabdecken bedeckten Epitaphe, die Kandelaber, Armleuchter und Ikonen, die sie in ihrem Inneren in der Weltabgeschiedenheit geweihter Stätten, in einer Atmosphäre heimlicher Verliese, kühler Grabkammern oder Gewölbe bergen, sind nicht nur Ausstattungsgegenstände schlechthin oder antiquarische Seltenheiten, sondern Elemente, die sich aufs engste mit den Ideen verflechten, denen die sakrale Baukunst im höchsten Sinne Ausdruck verleiht."
„In den Gebirgstälern, im Herzen der Wälder, in den königlichen Stiftungen der Wojewoden, in Neamt, in Putna und an vielen anderen Orten bietet sich die mittelalterliche Kunst Rumäniens den Blicken dar als ein Zeuge der Machtentfaltung der Herrscher und einer stürmischen Vergangenheit, als eine Synthese widersprüchlicher Kräfte aus Ost und West, und keineswegs als ein am Rande stehendes Kapitel byzantinischer Kunst. Unerwartet und kraftvoll drängt sich noch ein Element der Aufmerksamkeit auf; man fühlt, daß es sich hier nicht um byzantinische Kunst handelt, die sich selbst gekünstelt und qualvoll überlebt, sondern um eine lebendige Kunst, die assimiliert und sich erneuert. Neben diesen Kirchen, diesen Palästen, diesen Grabmälern und Schätzen, die im Auftrag der Wojewoden und von ihrem wechselnden Geschmack beeinflußt entstanden, sind uralte Kräfte in der Kunst tätig, die die ständigen und tiefsten Anliegen der Volksseele zum Ausdruck bringen."
„L'art roumain", in Lillustration, Paris, 1929
Vissza