Fülszöveg
Stellen wir uns folgende bekannte
Geschichte vor: Ein Mann und eine
Frau, beide in anständigen Posi-
tionen, sind eine Verbindung einge-
gangen, die nun zerbricht und zu
einer Trennung mit gräßlichen Fol-
gen führt: Er wird Alkoholiker,
sie läßt sich wahllos mit anderen
Männern ein, das gemeinsame Kind
läuft aus dem Ruder: alle drei ver-
kommen, jeder auf seine Art.
Stellen wir uns nun vor - und damit
kommen wir der in diesem Buch
erzählten »Geschichte« jedenfalls
näher -, es sei alles gerade entgegen-
gesetzt verlaufen: Wäre dann alles
gut, wäre dann alles im Lot? »Äußer-
lich ging das Leben gleichmäßig hin.
Die Windstöße und Wetter ereigne-
ten sich anderswo.«
Dem Bestreben, der Literatur gleich-
sam in jedem Absatz ein Happy End
abzuverlangen, widerspricht Peter
Rosei, wo es nötig ist. Dabei be-
hauptet er keineswegs den Konkurs
der Sozietät Mann & Frau. Er macht
sich und uns nichts vor, und also
auch keine falschen Ängste. In seiner
Kunst verbindet...
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Fülszöveg
Stellen wir uns folgende bekannte
Geschichte vor: Ein Mann und eine
Frau, beide in anständigen Posi-
tionen, sind eine Verbindung einge-
gangen, die nun zerbricht und zu
einer Trennung mit gräßlichen Fol-
gen führt: Er wird Alkoholiker,
sie läßt sich wahllos mit anderen
Männern ein, das gemeinsame Kind
läuft aus dem Ruder: alle drei ver-
kommen, jeder auf seine Art.
Stellen wir uns nun vor - und damit
kommen wir der in diesem Buch
erzählten »Geschichte« jedenfalls
näher -, es sei alles gerade entgegen-
gesetzt verlaufen: Wäre dann alles
gut, wäre dann alles im Lot? »Äußer-
lich ging das Leben gleichmäßig hin.
Die Windstöße und Wetter ereigne-
ten sich anderswo.«
Dem Bestreben, der Literatur gleich-
sam in jedem Absatz ein Happy End
abzuverlangen, widerspricht Peter
Rosei, wo es nötig ist. Dabei be-
hauptet er keineswegs den Konkurs
der Sozietät Mann & Frau. Er macht
sich und uns nichts vor, und also
auch keine falschen Ängste. In seiner
Kunst verbindet sich der Zweifel mit
dessen Widerpart: der Hoffnung.
Vissza