Fülszöveg
Elisabeth Barbier
LUDIVINE VON MOCADOR
Roman
Die französische Dichterin dieses Romans, der vor allem die Frauen ansprechen wird — und es bereits in mehreren Weltsprachen getan hat —, beschäftigte sich erst spät mit der Literatur. In Nîmes geboren, erwarb sie in Paris den akademischen Grad eines Doktors der Rechte, wurde aber nachher Schauspielerin. Durch ihre Heirat kam sie nach Montpellier. Dort verbrachte sie einige glückliche Jahre, dann starb ihr Mann, und dieser Schicksalsschlag bewirkte, daß sie ihr eigentliches Lebensziel fand: sie begann zu schreiben. Gleich ihr erster Roman, eben das vorliegende Buch, wurde ein großer Erfolg und mit dem geschätzten »Prix du Renouveau« ausgezeichnet. Allgemein gilt dieser Roman
als ihr Meisterwerk. Viel von ihren eigenen Erlebnissen ist in ihn hineingeflossen, und deshalb wirkt er so lebensedit. Weibliches Empfinden und Fühlen haben darin ihren sprachlichen Ausdruck gefunden. Die Hauptheldin des Romans, die leidenschaftlich liebende...
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Elisabeth Barbier
LUDIVINE VON MOCADOR
Roman
Die französische Dichterin dieses Romans, der vor allem die Frauen ansprechen wird — und es bereits in mehreren Weltsprachen getan hat —, beschäftigte sich erst spät mit der Literatur. In Nîmes geboren, erwarb sie in Paris den akademischen Grad eines Doktors der Rechte, wurde aber nachher Schauspielerin. Durch ihre Heirat kam sie nach Montpellier. Dort verbrachte sie einige glückliche Jahre, dann starb ihr Mann, und dieser Schicksalsschlag bewirkte, daß sie ihr eigentliches Lebensziel fand: sie begann zu schreiben. Gleich ihr erster Roman, eben das vorliegende Buch, wurde ein großer Erfolg und mit dem geschätzten »Prix du Renouveau« ausgezeichnet. Allgemein gilt dieser Roman
als ihr Meisterwerk. Viel von ihren eigenen Erlebnissen ist in ihn hineingeflossen, und deshalb wirkt er so lebensedit. Weibliches Empfinden und Fühlen haben darin ihren sprachlichen Ausdruck gefunden. Die Hauptheldin des Romans, die leidenschaftlich liebende Ludivine mit ihren ungewöhnlich schönen Augen, die an Veilchen erinnern, ist ihrem Mann von dem Augenblick an verfallen, an dem sie ihn zum erstenmal sieht, mit sechzehn Jahren. Die Ehe mit Frédéric, dem Herrn des provenzalischen Gutes Mogador, bringt ihr die Erfüllung ihres Lebens. Angefangen von dem Tag, an dem er sie vom Hochzeitszug weg auf einem Pferd entführte, kennt sie nur mehr ihn, und wenn sie auch leidet durch sein unausgeglichenes Wesen, sie kann nicht anders und opfert ihrer übergroßen, aber im Tiefsten selbstsüchtigen Liebe alles andere; sogar die Liebe zu ihren Kindern kommt dabei zu kurz, und auch für ihren Schwager Hubert, der sie sklavisch verehrt, findet sie nicht die rechten Worte. Sie wird zwar von allen geachtet, ja sogar bewundert, aber kaum wahrhaft geliebt. »Wir alle tragen die Voraussetzung für unser Schicksal in uns selbst«, sagt sie einmal mit bitterem Stolz. Nur Frédérics Mutter Julia, eine rauhe, aber herzenskluge Frau, hat Verständnis für dieses gequälte, ruhelose Herz. Der Roman spielt in der schönen baskischen Landschaft im Süden Frankreichs vor dem geschichtlichen Hintergrund der Zeit vom letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts an bis zum Ersten Weltkrieg. Vieles, was in diesem Buch geschieht, haben Frauen so oder so ähnlich an sich selbst erlebt, und das ist nicht zuletzt der Grund der großen Beliebtheit dieses gefühlsstarken Romans.
Vissza