Die Frauen von Bonne Espérance

Fülszöveg

Eigentlich könnte Jacques Beauvilliers wunschlos glücklich sein: Er, der mittellose Flüchtling aus Frankreich, ist nach langen Jahren harter Arbeit Besitzer des besten Weinguts am Kap der Guten Hoffnung. Seine Weine schmücken die gepflegtesten Tafeln des Kaplands, seine Frau stammt aus guter englischer Familie, seine drei Töchter sind reizend und wohlerzogen, er ist ein angesehener Bürger in jener bunten, aus mancherlei Völkern zusammengesetzten Gesellschaft, die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts das südliche Afrika für den Weißen Mann in Besitz nimmt. Jacques Beauvilliers liebt seine Farm Bonne Esperance, die sein Lebenswerk ist; er liebt auch seine Frau und seine Töchter, doch mehr noch als alle diese liebt er Eva, eine malaiische Sklavin. Ihrer Schönheit ist er verfallen, und sie schenkt ihm auch den ersehnten Sohn. Jacques bemüht sich erst gar nicht, sein Glück zu verbergen. Doch während seine Frau sich ergeben in ihr Schicksal fügt, wächst in Clara, der Ältesten, ein... Tovább

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Eigentlich könnte Jacques Beauvilliers wunschlos glücklich sein: Er, der mittellose Flüchtling aus Frankreich, ist nach langen Jahren harter Arbeit Besitzer des besten Weinguts am Kap der Guten Hoffnung. Seine Weine schmücken die gepflegtesten Tafeln des Kaplands, seine Frau stammt aus guter englischer Familie, seine drei Töchter sind reizend und wohlerzogen, er ist ein angesehener Bürger in jener bunten, aus mancherlei Völkern zusammengesetzten Gesellschaft, die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts das südliche Afrika für den Weißen Mann in Besitz nimmt. Jacques Beauvilliers liebt seine Farm Bonne Esperance, die sein Lebenswerk ist; er liebt auch seine Frau und seine Töchter, doch mehr noch als alle diese liebt er Eva, eine malaiische Sklavin. Ihrer Schönheit ist er verfallen, und sie schenkt ihm auch den ersehnten Sohn. Jacques bemüht sich erst gar nicht, sein Glück zu verbergen. Doch während seine Frau sich ergeben in ihr Schicksal fügt, wächst in Clara, der Ältesten, ein leidenschaftlicher Haß gegen dieses Kind, dessen bloße Existenz die Familienehre besudelt und ihr Leben überschattet. Der Haß auf Jean-Jacques, ihren Halbbruder, bestimmt fortan Claras Leben. Sie quält das Kind, wo immer sie kann, schreckt auch vor lebensgefährlichen Anschlägen nicht zurück und zwingt
Eva auf diese Weise, mit dem Kleinen zu fliehen. Um des Kindes willen verzichten Eva und Jacques auf ihre Liebe. Er schenkt der Sklavin und ihrem Sohn die Freiheit unter der Bedingung, beide nie wiederzusehen. Zurückgezogen leben sie fern von Bonne Espérance. Der Frieden scheint auf das Gut zurückgekehrt. Doch als Jacques' Frau bei der Geburt des vierten Kindes stirbt und er durch Zufall wieder auf Eva und seinen Sohn stößt, nimmt er beide wieder zu sich. Jean-Jacques soll sein Erbe werden. Damit bricht die alte Feindschaft wieder auf. Und nun sind es keine Kinderstreiche mehr. Clara, voll Haß auf den Vater und dessen unehelichen Sproß, will Jean-Jacques vernichten, und um dieses Ziel zu erreichen, ist ihr jedes Mittel recht. Geschickt nutzt sie den Umstand, daß in jenen Jahren die latenten Spannungen zwischen den Buren, die die Bevölkerungsmehrheit stellen, und den als Kolonialherren auftretenden Briten zu - ersten offenen Feindseligkeiten führen. Zwar verhält sich ihr Vater als Franzose neutral, aber durch die Liebschaften der Jugend nähert sich die Familie dem burischen Lager. Clara erkennt ihre Chance: Bewußt opfert sie das Glück ihrer Schwestern, verbindet sich mit einem skrupellosen britischen Kolonialoffizier und stellt JeanJacques eine tödliche Falle. Vissza