Liebe und Eros im Märchen

Fülszöveg

Liebe, Eros und Sexualitát habén im Leben der Menschen von jeher eine bedeutende, in verschiedenen Zeiten und Kulturen allerdings unterschiedliche Rolle gespielt. In welcher Weise die Volksmárchen als poetische Zeugnisse gelebten Lebens diese alle Lebensbereiche durchwirkenden und mitgestaltenden Kráfte widerspiegeln, thematisiert dieser Band. Trifft es zu, wie Max Lüthi feststellt, daB von »eigentlicher Erotik in den europáischen Volksmárchen wenig zu spüren ist«, daB sie dazu neigen, »alles Reale zu sublimimieren«? Oder habén die vornehmlich einer bestimmten psychologischen Richtung verpflichteten Deuter Recht, daB gerade das Volksmárchen aus einem dichten Geflecht entschieden sexueller Metaphern und Symbole besteht? Sind nicht eigentlich alle Márchen, die als dem Ziel aller Suchwanderung und Abenteuer auf die Hochzeit zulaufen, Liebesgeschichten? Was erzáhlen uns die Márchen von der immer auf ein Du gerichteten »wahren« Liebe, was von krankhafter, narzistischer Eigenliebe? Kann... Tovább

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Liebe, Eros und Sexualitát habén im Leben der Menschen von jeher eine bedeutende, in verschiedenen Zeiten und Kulturen allerdings unterschiedliche Rolle gespielt. In welcher Weise die Volksmárchen als poetische Zeugnisse gelebten Lebens diese alle Lebensbereiche durchwirkenden und mitgestaltenden Kráfte widerspiegeln, thematisiert dieser Band. Trifft es zu, wie Max Lüthi feststellt, daB von »eigentlicher Erotik in den europáischen Volksmárchen wenig zu spüren ist«, daB sie dazu neigen, »alles Reale zu sublimimieren«? Oder habén die vornehmlich einer bestimmten psychologischen Richtung verpflichteten Deuter Recht, daB gerade das Volksmárchen aus einem dichten Geflecht entschieden sexueller Metaphern und Symbole besteht? Sind nicht eigentlich alle Márchen, die als dem Ziel aller Suchwanderung und Abenteuer auf die Hochzeit zulaufen, Liebesgeschichten? Was erzáhlen uns die Márchen von der immer auf ein Du gerichteten »wahren« Liebe, was von krankhafter, narzistischer Eigenliebe? Kann das Márchen, wenn wir es nur »arglos und naiv« auf uns wirken lassen, ohne es durch Deutungen zu verstellen, nicht ein Weg zur Selbstfindung als Liebende sein? LáBt es uns gar erfahren, daB menschlich beseelte Liebe der göttlichen ebenbürtig ist, daB wir als wahrhaft Liebende in der Begegnung mit der Geliebten immer in einen Grenz-, ja in einen Jenseitsbereich vordringen? Vissza