Előszó
Die erste Auflage dieses Nachschlagewerkes ist 1960 unter dem Titel „Deutsches Schriftstellerlexikon" im Volksverlag Weimar erschienen. Seine einbandige Ausgabe wurde zweimal (1961 und 1963) bearbeitet und ergánzt. Die erstmals 1967/68 veröffentlichte zweibándige Ausgabe, in „Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller" umbenannt, bot eine völlige Neubearbeitung aller Beitráge und zugleich eine Erweiterung um etwa 600 Artikel. Berechtigte Hinweise und Vorschláge der Benutzer und Kritiker sowie Wünsche der Autoren konnten in weitaus gröBerem MaBe als zuvor berücksichtigt werden. Das „Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller" umfaBt nunmehr rund 1 500 Artikel. Seine Anlage sowie die Prinzipien, nach denen die Beitráge verf aBt sind, wurden auch für die zweite Auflage des zweibándigen Werkes beibehalten. In alphabetischer Anordnung wird ein nach historisch-materialistischen Grundsátzen erarbeiteter Uberblick über die deutschsprachige Literatur von den Anfángen bis zur Gegenwart gegeben. Über die sonst in lexikalischen Werken meist übliche Beschránkung auf die Mitteilung von Fakten (biographische Daten und Bibliographie) hinaus erfahren die Schriftsteller hinsichtlich ihrer literaturhistorischen Stellung, ihrer ásthetischen Besonderheit und ideologischen Haltungeine Wertungund Würdigung; die immanente oder direkte Auseinandersetzung mit idealistischen, spátbürgerlichen und re visionistischen Literaturkonzeptionen oder mit Autoren und Werken, die antihumanistische, antikommunistische, militaristische und faschistische Auffassungen verbreiten, ist Bestandteil solcher Wertungen. Das „Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller" enthált die wichtigsten Namen der deutschen Literaturgeschichte, der Literatur der DDR (einschlieBlich der Schriftsteller der nationalen sorbischen Minderheit), der Literatur der BRD und Österreichs sowie deutschsprachige Schriftsteller der Schweiz, ŐSSR, Rumaniens usw., mittel- und neulateinische Autoren (sofern sie von Bedeutung für die deutsche Geistesgeschichte waren), ferner die wichtigsten anonymen Werke. Aufgenommen wurden Verfasser schöner Literatur, auch einige Essayisten und Kritiker, deren Wirken einen engen Zusammenhang mit der literarischen Entwicklung aufweist. Aus konzeptionellen Erwágungen wie aus Umfangsgründen wurden, wie schon früher, eine Anzahl Sammelartikel beibehalten oder neu aufgenommen, in denen am Beispiel eines charakteristischen Autors bestimmte literarische und kulturpolitische Tendenzen und Gruppierungen zusammengefaBt dargestellt sind. Einige Schriftsteller, deren Aufnahme wünschenswert gewesen wáre, konnten, da sie weder den ihnen zugesandten Fragebogen beantworteten noch biographisches oder bibliographisches Material im benötigten Umfang über sie vorlag, nicht berücksichtigt werden. Die Auswahl ist primár davon bestimmt, einem breiten Benutzerkreis gesicherte Auskunft über die sozialistische Gegenwartsliteratur sowie über die Autoren des bürgerlich-humanistischen Erbes zu geben, deren Werke integrierter Bestandteü der sozialistischen Kultur sind. Ein Lexikon setzt seine Bewertungskriterien vornehmlich durch Aufnahme, Umfang und Interpretation. Aspekte, wie sie für eine literaturgeschichüiche Darstellung erwartet werden müssen, können nur in geringerem MaBe zur Geltung kommen. Ein Lexikon kann keine Literaturgeschichte sein oder ersetzen; im Vordergrund steht die lexikalische Information (die - namentlich bei bedeutenderen Autoren - allerdings auch über die Einordnung eines Schriftstellers in den literaturgeschichtlichen ProzeB Auskunft geben soll). Es galt, vorrangig dem Informationsbedürfnis über lebende Schriftsteller in möglichster Breite űnd aus neuer Sicht nachzukommen (und damit den praktischen Aufgaben des Lexikons Rechnung zu tragen). Im allgemeinen wurde darauf verzichtet, Autoren, die erst in jüngster Zeit mit einem Buch oder nur wenigen Werken hervorgetreten sind, ohne daB sie bereits anderweitig - als Funkautoren, Essayisten, Kritiker, Feuilletonisten bekannt geworden sind - zu berücksichtigen. Die Aufnahme oder Nichtaufnahme des einen oder anderen jüngeren Schriftstellers sollte deshalb nicht als Einordnung oder Nichteinordnung in den „bleibenden'' Bestand der deutschsprachigen Literatur verstanden werden; auch hier sind einem Werk wie dem vorliegenden Grenzen gesetzt, die sich aus Anspruch und Funktion eines Lexikons ergeben. Ebenfalls darf der Umfang eines Artikels nicht ohne weiteres als BewertungsmaBstab genommen werden: ein bewegter Lebenslauf erfordert mehr Platz zur Darstellung und eine gröBere Zahl von Werken eine umfangreichere Bibliographie. Auf all dies hinzuweisen erscheint auch für die 2. Ausgabe des „Lexikons deutschsprachiger Schriftsteller" erforderlich, die wiederum darauf abzielt, den Informationswert zu erhöhen: einmal durch die Aufnahme von ca. 80 neuen Artikeln, zum zweiten durch eine möglichst kompiette Angabe biographischer Daten und zum dritten durch eine erneute Vervollstándigung der Bibliographien, die nunmehr alle oder doch alle wichtigen Werke der Schriftsteller enthalten. Zugleich wurden, soweit das im Rahmen eines Lexikonartikels möglich ist, neue Ergebnisse und Fragestellungen der marxistisch-leninistischen Litera-
Vissza