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Grundwasser, im allgemeinen alles unter der Erdoberfläche in chemischer Verbindung, in den Bodenkonstituenten, den Bodenporen oder in nichtkapillaren Zwischenräumen des Bodens vorhandene...
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Grundwasser, im allgemeinen alles unter der Erdoberfläche in chemischer Verbindung, in den Bodenkonstituenten, den Bodenporen oder in nichtkapillaren Zwischenräumen des Bodens vorhandene Wasser.
Indem wir bezüglich des Verhaltens vom Bodeqi zum Wasser auf den Art. Bodenphysik, Bd. 2, S. 519, III, verweisen, sei bemerkt, dass die chemischen Verbindungen des Wassers mit anderen Stoffen (wie z. B. Zeolith, Gips etc.) auch als Konstitutionswasser bezeichnet werden. Alle Bodenkonstituenten haben je nach ihrer Beschaffenheit ein gewisses Wasseraufspeicherungsvermögen (Bd. 2, S. 520); sind sie mit Wasser gesättigt (Imbibation), so enthalten sie ein Maximum, jederzeit aber bewahren sie ein Minimum von Wasser (Bruchfeuchtigkeit). Während das Konstitutionswasser der Mineralien nur bei etwaiger Umwandlung derselben frei wird, geht die Wasserquantität, welche dem Unterschiede zwischen dem maximalen und minimalen Wasseraufspeicherungsvermögen der Bodenkonstituenten entspricht, den letzteren zeitweise durch Verdunstung oder Abfluss wieder verloren. Das abfliessende Wasser sammelt sich in den kapillaren oder nichtkapillaren Zwischenräumen der den Boden zusammensetzenden Elemente, staut sich bis zu einer gewissen Höhe an und gelangt entweder als fliessendes Wasser zur Erdoberfläche zurück (Quellen) oder wird durch die Vegetation absorbirt bezw. durch Verdunstung der Atmosphäre zurückgeliefert. Das durch Verdunstung den Bodenkonstituenten verloren gegangene Wasser wird entweder innerhalb des Bodens wieder kondensirt oder geht mit der Bodenluft vereint in die Atmosphäre über; im ersteren Falle bildet es ebenfalls einen Zufluss zu den in den kapillaren und nichtkapillaren Zwischenräumen des Untergrundes vorhandenen Wasservorräten. Zu den letzteren gelangt auch das durch Regen, sowie die Schnee-und Eisschmelze gelieferte, die Bodenoberfläche durchsickernde und das aus den offenen Gewässern durch kapillare und nichtkapillare Spalten einsickernde Wasser. Endlich wird ein — wenn auch kleiner — Zufluss dadurch erzeugt, dass Wasserdämpfe aus der atmosphärischen Luft, die unterhalb der Erdoberfläche zirkulirt und sich dort abkühlt, zur Kondensation gelangen.
In der AVasserversorgungsteclmik versteht man unter Grundwasser nur das in den kapillaren und nichtkapillaren Wegen zwischen den einzelnen Bodenpartikeln enthaltene, der strömenden Bewegung fähige und flüssig bleibende Wasser. Die Entstehung der Wasseransammlung ist an die Bedingung geknüpft, dass eine undurchlässige Schichte das Versinken des Wassers in die Tiefe hindert. Grundwasser und Oberflächenwasser stehen in untrennbarem Zusammenhang. Versinkende Oberflächengewässer geben Anlass zu den mächtigsten Grundwasserströmungen. Andererseits muss alles im Boden flüssig bleibende Wasser an irgend einer Stelle mit dem Oberflächenwasser wieder kommuniziren, wodurch sich die Höhe der Ansammlung von selbst regulirt. Es besteht kein Unterschied zwischen Grundwasser und Quellwasser; letzteres ist nur zu Tage tretendes Grundwasser. Die Qualität wird beeinflusst von der Art der Entstehung und der Beschaffenheit des Grundwasserträgers, dessen lösliche Bestandteile vom Wasser teilweise aufgenommen werden. Durchzieht das Wasser im Untergrunde reine und gut filtrirende Bodenschichten mit geringer Geschwindigkeit, so ist dasselbe stets keimfrei; diese letztere Eigenschaft fehlt jenem Grundwasser, das in nichtkapillaren Spalten,1 fliesst und durch Zugänge gespeist wird, welche keine solche Filtration durchmachen. Häufig befinden sich im Untergrunde mehrere über einander liegende Ansammlungen von Grundwasser, in grösserer oder geringerer Ausdehnung von einander durch undurchlässige Zwischenlagerungen getrennt (sogen. Wasserstockwerke). Die vielfach verbreitete Anschauung, dass das Wasser aus den tiefer gelegenen Stockwerken stets besser sei als jenes aus den überliegenden, ist erfahrungsgemäss eine irrige; auch hier entscheiden nur die Beziehungen zwischen der Art des Wasserzugangs und der
Lueger, Lexikon der gesamten Technik. V, j
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