Előszó
Vorwort
Die ständig waclisende Nutzung der irdischen Ressourcen in unserem Jahrhundert hat zu einem nie ge-Icannten Aufschwung der Erdwissenschaften geführt, verbunden mit einem gewaltigen Kenntniszuwachs, dem das Informationsbedürfnis von Fossil-, Gesteinsund Mineralsammlern, Museologen und Wissen-scbaftlem der verschiedensten Disziplinen gegenübersteht, das kaum noch in größerer Vollständigkeit befriedigt werden kann. Ein daran orientiertes Nachschlagewerk von der Qualität eines Fachhandbuchs für breite Kreise soll das vorliegende Lexikon sein. Es gibt umfassende Lehr- und Handbücher über Fossilien bzw. Paläontologie, Mineralogie, Geologie und Tektonik. Doch fehlt bisher ein Lexikon, das das Spektrum dieser eng verknüpften Wissensgebiete in einem Band erschließt. Mit über 3 000 Stichworten in komplexer inhaltlicher Ausführung und etwa 1500 Verweisstichworten wird nunmehr ein aktueller Überblick der geologischen Wissenschaften ausgehend von den fossilen Organismen geboten.
Ein nur paläontologisches Lexikon erschien uns zu eng, da Fossilien immer an geologische Besonderheiten gebunden sind und in mineralisierter Form vorkommen. Die Ergänzung der systematischen Paläontologie durch Aspekte der Evolution, die Stratigraphie, Geologie und Mineralogie bis hin zu mineralogisch-kristallographischen und geologisch-geotektonischen Aussagen sind Anliegen der Autoren. Im Unterschied zu bekannten Wörterbüchern sind die Begriffserläuterungen ausführlicher, und angesichts der Tradition der Geowissenschaften als abbildend-dokumentie-rende Naturwissenschaften ist großer Wert auf Abbildungen gelegt, insgesamt ca. Tausend mit vielen Einzeldarstellungen. Paläobotanische, paläozoologische und mineralogische Begriffe gewinnen erst durch die Illustration der Form, Struktur, Anatomie oder über Re-konstruktionszeichnungen ihren Inhaltsreichtum. Dabei wird manche schematisierte Darstellung nur Hinweis auf die Spezialliteratur sein, zu der Namen der wissenschaftlichen Bearbeiter und das Jahr der Publikation hinführen sollen. Die Jahrzehnte- und oft jahrhundertealte Geschichte der Begriffe wird bei den Stichworten soweit wie möglich und üblich durch Autor und Jahreszahl vermittelt, insbesondere bei Arten und Gattungen der Fossilien, aber auch höheren systematischen Kategorien und vielen Fachtermini. Unterschiede in der Darstellung beruhen teilweise auf abweichenden Regeln der botanischen und zoologischen Nomenklatur. Ebenso schlägt sich der Kenntnisstand der stammesgeschichtlichen Zusammenhänge in der Aussage nieder. Paläozoologische Taxa,
Gattungen und Arten sind innerhalb der Ordnungen weit klarer fixiert als in der Paläobotanik. Diese ist in den Stichworten betont auf Gattungsebene sogar mit Nennung von Typusarten präsentiert. Dagegen steht eine tierische Gattung und Art, abgesehen von speziellen Parataxa, stets für den komplexen Organismus oder «Typus eines Lebewesens». Abgeleitet aus den Grundprinzipien der zoologischen Nomenklatur bietet die Gattung auch ohne Nennung von Autor, Jahr und speziellen Arten eine gut fixierte Aussage, z. B. Tyrannosaurus, während zu einer fossilen Pflanze viele Organgattungen gehören können und Arten nur durch Nennung des Autors verständlich sind.
Die mineralogischen Begriffe führen in die Welt der Minerale ein, die ebenso wie Gesteine mit den Fossilien untrennbar verbunden sind. Auch hierbei ist eine repräsentative Auswahl getroffen worden, und viele Mineral- und Gesteinsarten sowie deren Varietäten sind in teilweise größeren Komplexen erfaßt, stets unter Berücksichtigung ihrer Genese. Geologische Begriffe sind von ihrer Aussage her teils bildhaft beschreibender, teils hypothetischer Natur; auch sie werden im Hinblick auf die Genese und realen Ergebnisse innerhalb der Erdkruste vorgestellt.
Ein besonderer Aspekt der Geowissenschaften ist der Nachweis der Erscheinungen in Raum und Zeit. Einzelfunde fossiler Organismen sind von Wichtigkeit vor allem zusammen mit ihrem geologischen Alter, so daß auch Paläogeographie, Historische Geologie bzw. Stratigraphie eingehender zu berücksichtigen waren sowie eine Auswahl von Fossilvorkommen, spezieller Aufschlußbereiche, wichtiger lithologischer Einheiten, den Horizonten und Formationen bis Gruppen. Aus der Erdgeschichte mit ihrer Dauer von ca. 4,6 Milliarden Jahren leiten die Geowissenschaften den Anspruch ab, nicht nur Naturwissenschaften, sondern zugleich umfassendste historische Wissenschaften zu sein. In diesen Rahmen sind Entwicklung und Gestaltung der Brdkruste, Evolution der organismischen Vielfalt und die Genese von Gesteinen und Mineralen einzufügen. Neben der absoluten Zeitskala nach radiochronologischen Daten stehen als Zeiteinheiten die geologischen Ären, Perioden bzw. Systeme bis hin zur Zone zur Verfügung, alle lexikalisch in ihren Grundzügen und mit vielen Beispielen charakterisiert.
Abgerundet ist das Spektrum der Begriffe durch fast 150 wichtige Museen und einige geologische Naturparks in 30 Ländern der Erde. Ausgehend von der Tatsache, daß diese Institutionen für die Fülle der Gesteine, Minerale, insbesondere aber Fossilformen, die kompetentesten und für jedermann zugänglichen In-
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