Fülszöveg
Der vorliegende Band ist nicht für den Liegestuhl, sondern für das Bücherregal bestimmt. Er soll nicht durchgearbeitet, sondern benutzt werden. Tatsächlich kommt doch jeder Bücherfreund oft einmal in die Lage, sich über die Persönlichkeit und das Schaffen eines berühmten Mannes schnell informieren zu müssen. Angaben in einem Lexikon können hierfür nützlich sein, sofern es sich nur um Lebensdaten und Lebenswerk handelt, das in Jahreszahlen faßbar ist. Um sich ein anschauliches Bild vom "Wirken der gesuchten Persönlichkeit zu machen,, genügen jedoch solche Angaben meistens nicht. Die Aufgabe, die sich der Verlag und die Autoren mit diesem Sammelwerk gestellt haben, bestand also darin, die Ideen und das Werden eines Denkers, Forschers und Erfinders sowie das Ringen und Schaffen eines Künstlers, zusammen mit biographischen Daten zu erfassen und in Form von Porträts darzubieten. Fühlen sich Leser, besonders jüngere Jahrgänge, durch gelegentliche Besuche in dieser Bildnisgalerie dazu...
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Fülszöveg
Der vorliegende Band ist nicht für den Liegestuhl, sondern für das Bücherregal bestimmt. Er soll nicht durchgearbeitet, sondern benutzt werden. Tatsächlich kommt doch jeder Bücherfreund oft einmal in die Lage, sich über die Persönlichkeit und das Schaffen eines berühmten Mannes schnell informieren zu müssen. Angaben in einem Lexikon können hierfür nützlich sein, sofern es sich nur um Lebensdaten und Lebenswerk handelt, das in Jahreszahlen faßbar ist. Um sich ein anschauliches Bild vom "Wirken der gesuchten Persönlichkeit zu machen,, genügen jedoch solche Angaben meistens nicht. Die Aufgabe, die sich der Verlag und die Autoren mit diesem Sammelwerk gestellt haben, bestand also darin, die Ideen und das Werden eines Denkers, Forschers und Erfinders sowie das Ringen und Schaffen eines Künstlers, zusammen mit biographischen Daten zu erfassen und in Form von Porträts darzubieten. Fühlen sich Leser, besonders jüngere Jahrgänge, durch gelegentliche Besuche in dieser Bildnisgalerie dazu angeregt, sich mit Gestalten aus der Geschichte der Kultur und Zivilisation zu beschäftigen, die ihnen bis dahin unbekannt waren, so werden sie sich um so mehr bereichert fühlen. Sie gehören dann zu jener Gattung von Bücherliebhabern, die sich jeder ' Büchermacher, ganz gleich, ob Verleger oder Autor, immer wünscht, nämlich zu den intelligenten Lesern. Wie bei jeder Sammlung von Einzeldarstellungen in einem Band hat die Auswahl der Namen den Bearbeitern des Buches Kopfzerbrechen bereitet. Zwar war durch die Begrenzung des Themas auf das deutsche Sprachgebiet schon ein gewisser Umfang vorgezeichnet. Im Verlauf der Geschichte veränderte politische Grenzen konnten somit unbeachtet bleiben. Da sich indessen, besonders aus neuerer Zeit, so viele berühmte Namen anboten, daß das Buch den Umfang eines handlichen Nachschlagewerkes weit überschritten und mehrere Bände erfordert hätte, war Selbstbeschränkung geboten. Fortsetzung siehe hintere Umschlagklappe
Wer aber unter den zahllosen Schöpfergestalten aus der Welt des Geistes sollte bevorzugt, wer zurückgestellt werden? War dieser oder jener Künstler wichtiger als dieser oder jener Philosoph, Wissenschaftler, Komponist oder Bildhauer? Gibt es überhaupt einen Maßstab für die „Wichtigkeit" eines großen Mannes? Und wenn es ihn gäbe, wenn unter Hunderten von schöpferischen Menschen, die unser heutiges Weltbild geformt oder bereichert haben, so etwas wie eine Rangordnung denkbar wäre, wie könnte man in einer solchen Zusammenstellung Tausenden von Lesererwartungen gerecht werden? So bleibt also nur, jedem Leser zu überlassen, aus der Fülle von Bildnissen diejenigen auszuwählen, die ihm besonders viel Neues bieten. Kann dieses Buch somit keinesfalls den Anspruch erheben, eine Entwicklungsgeschichte des deutschen Weltbilds aufzuzeigen, so fallen doch da und dort Streiflichter auf die jeweiligen Zeitströmungen. Sie sind, wie die Bildnisse der Repräsentanten selbst, geeignet, wissensdurstige Leser zu Nachforschungen in Bibliotheken anzuregen und das in unserer Zeit erstaunlich gewachsene Interesse für die Geschichte und Kultur Europas zu fördern. Wenn der Same des Wissens, den dieses Buch auszustreuen versucht, bei möglichst vielen Lesern keimen wird, um Blüten hervorzubringen und Früchte zu tragen, dann wird es auf seine Art die Erkenntnisse vertiefen, daß alles Große auf der Welt immer das Werk großer einzelner ist und daß das Studium der Geschichte, der Summe aller Torheit und Weisheit der Menschen, von hohem Nutzen sein kann, wenn die Nachgeborenen ihre Lehren weise anwenden. Nach Jacob Burckhardt soll aber das Ergebnis der Beschäftigung mit der Geschichte sein, daß sie uns nicht nur klüger für einmal macht, sondern weise für immer.
Vissza